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Kanwan

Der Steinschmätzer

Text und Scherenschnitte: Erika Bulow Osborne

24.11.2017

Scherenschnitt Steinschmätzer
(c) Erika Bulow Osborne Scherenschnitt Steinschmätzer

 

Der Steinschmätzer ist leider in Deutschland sehr gefährdet,wegen weniger vorhandener Gebiete, welche für ihn mit sehr genau festgelegter Habitat von Felsblöcken, Steinhaufen und Trockenmauern immer seltener zu finden ist. Ich muss mich hier stark an Dr. Uwe Westphal halten, denn seine Informationen betreffen wichtige Erkenntnisse, welche für die sehr zarten, leichten Singvögel gemacht wurden. Nur gibt es gleich ein 'Aber', denn man konnte von einer 46 starken Gruppe so ausstaffierter Steinschmätzer nur 4 Vögel in Netzen einfangen.

 

Ich hatte schon gelesen, welch erstaunlichen Langstreckenzieher Steinschmätzer seien, aber selbst das kleine Ergebnis war verblüffend: kanadische Steinschmätzer flogen über den Atlantik, Grönland, Island, Großbritannien, Mitteleuropa nach Westafrika.. Dr.Westphal berichtet in seinem Buch (Schräge Vögel S.89-91) von einem neuen und nur ein Gramm wiegenden Gerät, einem Helldunkel Geolokator, einer Silikonkonstruktion für Lichtstärke und einem Computerchip,welche mittags Helle und Dauer, sowie Mitternachtsdunkel geografisch errechnen. Etwa bis auf 200 km genau feststellbar, so das die etwaige Flugroute und die Dauer erkannt werden können.

 

Der Steinschmäzer, Oenanthe oenanthe Northern Wheatear trifft immer gern zur Blüte in den Weingebieten in Griechenland ein. Er ist etwas größer als ein Rotkehlchen. Seine Rufe und Gesänge sind pfeifende, krächzende, schmatzende Geräusche: hat chack hat chack.

 

Das Nest wird in Felsspalten vom Weibchen aus Gras, Blättern, Moos und Flechten erbaut. Das Männchen bleibt in der Nähe und unterhält sie mit Flugkünsten. 4 bis7 Eier werden gelegt in blassem Blau und mit rotbraunen Flecken.. Zwei Wochen lang brütet das Weibchen, dann füttern beide Eltern. Es gibt nur eine Brut.

 

Das Männchen trägt neben seinem grauem Scheitel und Rücken einen schwarzen Augenstreif , der wie eine Maske wirkt. Über dem schwarzen Augenstreif ist noch ein weißer Streifen. Die Brust ist rötlichgelb, der Bauch weiß, die Flügel in Schwarz. Das Weibchen ist schlichter.

 

Insekten, Spinnen, Schnecken, Regenwürmer und Beeren sind die Nahrung, welche oft von Singwarten erspäht werden.

 

In Deutschland kommen Steinschmätzer nur noch als Gäste auf dem Durchzug vor, und dann meist einzeln, oder in einer kleinen Gruppe auf einem frisch gepflügtem Acker, oder in der Heide. Alles muss gut übersichtlich sein, das Gras von Kaninchen kurz gehalten werden hier und da ein kleiner Busch oder Felsblocken; vielleich gestapeltes Holz: wenn das wieder ermöglicht würde, könnte der Steinschmätzer erneut in Deutschland brüten. Dr.Westphal sah sie im Hamburger Hafen, wo sie in Holzpaletten brüteten. Es gibt vielleicht noch weitere Möglichkeiten.....

 

(Dr,Uwe Westphal 'Schraege Voegel',S.89 ,91)   

 

 

 

Scherenschnitt Steinschmätzer
(c) Erika Bulow Osborne Scherenschnitt Steinschmätzer

Eine Unterart des Steinschmätzers entdeckt von dem Ornithologen Seebohm

Kommentare: 2
  • #2

    Marion Hartmann (Sonntag, 08 April 2018 23:06)

    Die Bekanntschaft mit dem Guiness- Buch verdächtigen Langstreckenflieger hat mich sehr gefreut in Text und Kunstwerk.
    Meinen herzlichen Dank!
    Ich denke, dass dieser wunderbare Link sehr gut dazu passt:

    https://www.marionunterwegs.de/nicht-geteert-aber-gefedert/singv%C3%B6gel/steinschm%C3%A4tzer/

  • #1

    Eva Schmelzer (Samstag, 02 Dezember 2017 14:19)

    Wie schön, Erika, dass Du an dieses Vögelchen in Wort und Bild erinnerst, das es - wie viele andere - bald vielleicht gar nicht mehr gibt. Da Steinschmätzer offenes und steiniges Gelände lieben, findet man diese Art aber tatsächlich noch bei uns am Rhein in der Nähe Düsseldorfs, auch wenn er vom Aussterben bedroht ist und in der Kategorie 1 der Roten Liste geführt wird. Man findet ihn vor allem auf der Königshovener Höhe bei Grevenbroich, auch für andere Vogelarten ein wahres Paradies. Mehr als 130 Arten können auf der Halde im Verlauf eines Jahres beobachtet werden – darunter 41, die auf der Roten Liste stehen oder in der Region als besonders gefährdet gelten. Neben dem Steinschmätzer ist der Uhu dort ebenso zu sehen wie die Wiesenweihe, der Bienenfresser oder die Grauammer. Auch Greifvögel wie Habicht, Sperber, Baumfalke, Mäuse- und Wespenbussard sind auf der Königshovener Höhe zu Hause.
    Leider eine große Ausnahme und deshalb lobend erwähnenswert: Die Landschaft dort wird zwar überwiegend landwirtschaftlich genutzt, jedoch nehmen die Landwirte große Rücksicht auf die wild lebenden Tiere und bieten insbesondere Vögeln speziell hergerichtete Nistplätze oder Rückzugsorte.