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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Der Mauersegler

Text und Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne

25.05.2018

Scherenschnitt Mauersegler
(c) Erila Bulow Osborne Scherenschnitt Mauersegler

 Apus apus, Common Swift,der Mauersegler.

 Wenn ich an Mauersegler denke, höre ich ihr laut tönendes 'srisrisrisri.' und ich sehe eine kleine Gruppe dieser agilen Vögel, wie sie nimmer müde,durch die Lüfte segeln, gesellige Vögel, die sich gegenseitig animieren. Die wichtigste Zeit des Brütens in Deutschland und England ist nur kurz.Sie reicht von Anfang Mai bis Anfang August, etwas weniger als drei Monate. Und auch in diesen Wochen sind sie fast nur in der Luft. Man kann sie gut unterscheiden in ihrer Form und Farbe. Eine Rauchschwalbe hätte eine rote Kehle, eine weiße Unterseite, sowie einen stark gegabelten Schwanz. Der Mauersegler ist etwas größer mit weißlicher Kehle und schwarzbraun und sehr einer viel kürzerer Gabelung im Schwanz. Wenn man das Glück hat, ihn in einer Ruhestellung zu sehen (sie landen auch mal am Boden wegen einem Käfer) und können dann mit den nach vorn zeigenden Zehen krabbeln und von dort wieder abheben. Der kurze Schwanz fällt auf. Die kurzen Beine sind beim Fliegen im Gefieder verschwunden, aber seine sichelförmig geschwungenen Flügel bedecken den Schwanz und ragen gekreuzt weitere 4cm darüber hinaus.

Bis auf die Paarung und die Fütterung der Jungen erfolgt alles in der Luft. Ein Mauersegler hat die ideale Flugform. Sie sind eigentlich ständig auf Wanderschaft, auf dem Weg in den Heimatsort zu ihrer Bruthöhle, die sie schon längere Jahre benutzt haben, oder auf dem Weg in die Ferne als geübter Langstreckenflieger, um in Afrika zu überwintern. Ihre Nahrung sind Ameisen in Europa, Termiten in Afrika, Spinnen, Zweiflügler, Hautflügler, Blattläuse und Käfer. Am Besten ist ihre Nahrungssuche bei warmem Wetter und Windstille.. Ihr Kopf und die Flügel bleiben horizontal vollgestreckt. Normal ist ein häufiger Wechsel von Flügelschlag und Gleiten. Wenn sie ihre akrobatischen, geselligen Flugspiele machen, können sie kurzfristig 200km/h erreichen,dann werden die Flügel eng angelegt, sonst wäre der Druck des Windes zu stark. Dr.Uwe Westphal kann es an seinem Haus genauestens dokumentieren. Am Brutplatz angekommen, kann eine Höhle inzwischen schon besetzt sein. Man begrüßt sich duettierend. Das später kommende Weibchen weiß an der tieferen Stimme, dass der Partner angekommen ist. Ein kurzes etwas fragendes Begrüßen, dann Gefiederpflege und schnell ist das Paar bereit zum Brüten. Sie bleiben jahrelang zusammen. Gemeinsam holen sie zur erneuten Nestbildung im Flug: Haar, Feder, etwas Papier, Samen, Blatt oder Halm. Es gibt nur ein schalenförmiges Nest. Zwei bis drei Eier werden gelegt. Es kann sogar mal zur Kopulation in der Luft kommen, aber das geht nur bei günstigem Wetter. Die Brutzeit ist sehr kurz. Eine Art Halbschlaf erfolgt während der Nacht. Jüngere Vögel steigen sehr hoch in die Luft bis zu 3600 Metern, wo sie gleitend oder in langsamen Schlägen kreisend die Nacht über bleiben.

Ein Mauersegler ist auch einzigartig in der Weise, wie er durch geschicktes Ausweichen kaum je von einem Fressfeind erreicht wird und ihm ein Lebensalter bis zu 20 Jahren ermöglicht. Deshalb gilt er zwar nicht als gefährdet, aber ihm fehlen viele gewohnte Nisthöhlen an hohen Gebäuden, an mehrstöckigen Häusern, weil solche wichtigen Mauerritzen im Zeichen des Wärmeschutzes zugemauert wurden. Gelegentlich wählt der Mauersegler verlassene Spechthöhlen oder, wenn vorhanden, verlassene Höhlen in Felsen.

Sehr geschickt weichen Mauersegler einer Schlechtwetterzone aus, sie umfliegen sie kilometerweit und lassen sogar ihre Jungen einige Zeit ganz allein, ohne Fütterung. Die Jungen können dann in eine Hungerstarre gehen. Ihre Körpertemperatur wird niedrig, Atmung und Herzschlag ganz langsam und in der Nacht geht die Körpertemperatur auf gleiche Werte zurück wie die Umgebungstemperatur. Fett wird verbraucht und Anderes. Bis zu zwei Wochen können Junge so am Leben bleiben. Kein anderer Vogel kann so etwas leisten. Erwachsene aber würden nur 3-4 Tage ohne Nahrung überleben.

So unwahrscheinlich es klingt, sie sind mit Kolibris verwandt,

Mauersegler nehmen künstliche Bruthöhlen an, oder eingemauerte Niststeine.

Die Jungen fliegen mit nach Afrika, das Fliegen ist angeboren. Ein Teil der Mauser geschieht in Afrika und sie wird dann langsam weiter durchgeführt, sodass die Betroffenen nie ohne Flugmöglichkeit sind. Dieser Vogel ist zwar farblich wenig auffallend, ist den meisten anderen Vögeln aber durch seine Fähigkeiten stark überlegen

Mein Dank geht an Dr. Uwe Westphal.

Kommentare: 1
  • #1

    Eva Schmelzer (Sonntag, 17 Juni 2018 18:37)

    Mit diesem Artikel über die Mauersegler hat Erika bei mir ins Schwarze getroffen, denn ich bin fasziniert von diesen Vögeln seit meiner Kindheit. Im Alter von etwa 10 fand ich einen Mauersegler (ich wusste damals nicht, dass es einer war) in einer Wiese liegen. Ich dachte, er sei verletzt und trug ihn, seine Flügel recht fest mit den Händen umschließend, sofort zu einem alten Mann in der Nachbarschaft, von dem ich wusste, dass er ein Vogelfreund- und Kenner war. Er lächelte, als ich mit dem vermeintlich “verletzten” Tier kam, schaute ihn sich kurz an und sagte “Komm mal mit”. Wir stiegen die Bodentreppe empor, ich war verwundert und dann entsetzt, dass er das Vögelchen aus der Dachluke warf. Ich brach sofort in Tränen aus, aber schnell erklärte er mir, dass Mauersegler große Probleme haben, vom Boden zu starten, dass es einem gesunden Tier zwar noch vom festen, glatten Boden möglich ist, jedoch nicht aus einer Wiese. Dann erzählte er mir noch viel von ihrer Lebensweise, dieses Wissen erweiterte ich im Laufe der Jahre. Immer freue mich auf Anfang Mai, wenn die ersten kommen - aber die Schar ist so klein geworden. Wo noch vor einigen Jahren eine große Schar den Himmel mit ihrem unverkennbaren Schreien geradezu zersichelten, ist es heute nur noch ein klägliches Häufchen, das mich eher traurig macht als erfreut.
    Danke liebe Erika, auch für Deinen wunderschönen Scherenschnitt.