Das Tier.
Verwunderlich, wie kalte Seelen,
den Nutzwert eines Tieres rechnen,
bedenkenlos Geschöpfe quälen,
mästen, foltern und auch schächten.
Sie forschen selbst nach Hundert Jahren,
ob Tiere Emotionen haben,
der Tierversuch ist ihnen Pflicht,
nach Leid und Schmerz fragen sie nicht.
Versuche man sich einzufühlen,
in der Geschöpfe Lebensart,
und überlege dann im Stillen,
ob wohl ein Tier Gefühle hat.
Das Nachempfinden dieser Leben,
kann schwere Folgen für uns haben,
man wird im Tränensee ertrinken,
von da an und an allen Tagen.
(Marion Hartmann)
Überall dort, wo Lebewesen gequält, missbraucht und misshandelt werden, kann der Nutzen, den die Menschen daraus ziehen wollen, zu
keinem guten Ergebniss führen.
"Wir ernähren uns von gequältem Fleisch"
(Jonathan Safran Foer)
Egal ob es sich dabei um abgeschnittene Haiflossen, abgehackte Nashornhörner, die Zungen von Lerchen, die Galle von Bären oder das
Fell von Robben handelt.
Der Mensch läd Schuld auf sich.
Erbarmen
"Erbarmen" riefs von
Rinderhalden,
die hoch wie Pyramiden
brannten,
die sich "gekeult" durch
BSE,
teils noch in Todeskämpfen
wanden.
"Erbarmen" schrie es aus
Laboren,
von fest fixierten
Affenleibern,
dort, wo sich ausgeliefert in
Gestellen,
die Schmerzen bis zum
Wahnsinn steigern.
"Erbarmen" sang die lange
Straße,
wo plattgewalzte Igel
lagen,
für die kein Mensch den Wagen
stoppte,
sie wenigstens ins Gras zu
tragen.
"Erbarmen" steht auf
Schlangenkörpern,
die aufgehängt noch lebend
beben,
weil ihre Haut auf
Luxustaschen,
den Status reicher Leute
heben.
"Erbarmen" schreit der Stier
trotz Mut,
bevor der Todesstoß ihn
trifft,
er knickt, er stürzt ins
eigne Blut,
dann wird er tot hinaus
gehievt.
"Erbarmen" steht auf
Lagerhallen,
in denen Elfenbein sich
stapelt,
wie viele Tiere mussten
sterben,
um wie viel Geld wurde
gehandelt.
"Erbarmen" steht auf
Schlachtfabriken,
wo Fließbandtöten Herz
ersetzt,
wo Verrohung es nicht
duldet,
dass eine Träne dies
benetzt.
"Erbarmen" schreit es aus der
Menge,
wo Erde bricht und Häuser
stürzen,
wo Fluten Tote
hinterlassen,
wo Gottgebete nichts mehr
nützen.
Gottlosigkeit, sie sucht nach
Gnade,
und fragt doch nicht, mit
welchem Recht,
Nun bist Du, Mensch, an allen
Tagen,
mit Erdgewalten im
Gefecht.
(Marion
Hartmann)