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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Das Gibbon Projekt in Phuket

Text: Gudrun Kaspareit

Fotos: Gudrun Kaspareit, Gibbon Rehabilitations Projekt

https://www.gibbonproject.org/

22.02.2018

Gibbon
(c) Gibbon Rehabilitations Projekt

Als ich kürzlich in Phuket/Thailand gewesen bin, um meine Kinder zu sehen, habe ich ebenfalls eine Gibbon-Auffangstation in einem der letzten Urwälder Phukets besucht.

Meine Tochter und ich haben uns von einem Guide auf einem Dschungeltrail den Urwald zeigen lassen, die neue Heimat für wieder ausgewilderte Gibbons.

Gibbons sind kleine Menschenaffen. Sie leben in den Baumkronen Südost Asiens und schwingen mit ihren langen Armen durch die Äste. Legendär sind auch ihre Gesänge am Morgen, welche an Operngesänge erinnern und die kilometerweit zu hören sind. Jede Familie hat ihre eigene Melodie.

Gibbons gehen langfristige Paarbindungen ein und ihre Jungen bleiben bis zu 10 Jahre bei ihren Eltern. Obwohl die Wilderei, der Besitz und der Verkauf von Gibbons seit 1992 in Thailand verboten ist, wurde ihr Bestand um fast 50% dezimiert. Die Mütter werden erschossen, so kann man ihnen ihre Babys, die sich immer noch an sie klammern, wegnehmen. Dann müssen die süßen kleinen Gibbons als Fototiere Geld verdienen, d.h. Touristen können sich mit den Affen fotografieren lassen. Spätestens wenn die Tiere in die Pubertät kommen und nicht mehr „brav“ sind, werden sie geschlagen, angekettet, eingesperrt oder getötet.

Von der Polizei beschlagnahmte Tiere werden hier im <Gibbon Rehabilitations Project> abgegeben. Nachdem sie die Quarantäne durchlaufen haben, werden sie wieder aufgepäppelt, resozialisiert und soweit möglich, für die Wildnis fit gemacht. Dieser Prozess dauert oft mehrere Jahre. Die Tiere sind traumatisiert und haben oftmals nie natürliches Verhalten gelernt. Das <Gibbon Rehabilitations Project> kurz GRP hat dennoch seit 2002 viele Gibbons ausgewildert, die sich dann fortgepflanzt haben. Jungtieren, die nie in Gefangenschaft gelebt haben, dass es nun in Phuket wieder eine stabile, wild lebende Gibbonpopulation gibt. Damit ist das GRP das erfolgreichste Gibbon-Auswilderungs-Project der Welt.

Was kann jeder Tourist tun, um den Gibbons zu helfen?

Lassen sie sich niemals mit Affen oder anderen Wildtieren fotografieren.

Melden sie den Missbrauch von Affen oder anderen Wildtieren.

(Nutzen sie dazu dieses online Formular http://portal.dnp.go.th )

Spenden sie oder übernehmen sie eine Gibbon Patenschaft,

oder leisten sie Freiwilligenarbeit beim GRP

Gibbon
(c) Gibbon Rehabilitations Projekt

 

Die traurige Geschichte von Tam

 

Tam ist ein Weißhand-Gibbonmädchen, welches so brutal von ihren Besitzern geschlagen wurde, dass ihr die rechte Hand und der linke Fuß amputiert werden musste, weil sich ihre Wunden stark infiziert hatten. An der verbliebenen Hand hat sie nur noch zwei Finger. Sie wird nicht mehr ausgewildert werden können und hat hier in der Auffangstation ein dauerhaftes Zuhause gefunden. Trotz ihrer Behinderung hangelt und schwingt sie sich tapfer durch ihren Käfig und erfreut jedermann mit ihrem schönen Gesang. Heute ist Tam 23 Jahre alt. Sie schleicht sich in die Herzen der Besucher des GRP und macht durch ihr Schicksal deutlich, was es für Wildtiere heißt, in Gefangenschaft zu geraten und als Haustier missbraucht zu werden.

 

Spendenkonto: The wild animal rescue Foundation of Thailand

Bangkok Bank, 189 M.1 Thepkrasattri Rd. Talang, Phuket 83110

Kontonr.: 573-015814-3

Swift Code: BKKBTHBK

 

Adoption Program: http://www.warthai.org/view.php?id=20

Wer mag, hier gibt es noch einige Bilder aus unserem Dschungeltrail

Kommentare: 4
  • #4

    Erika (Samstag, 21 April 2018 17:31)

    Das GRP Gippon Project war die einzige Moeglichkeit fuer Tam, weiter zu leben. Es ist erstaunlich,was sie leistet,trotz ihrer Behinderung.Das Schwinghangeln schafft sie, sie ist ein besonderer 'Waldgaenger' Gern wuerde ich ihre Vokalisen hoeren, es muss unvergesslich sein, ein Paar im Duett zu hoeren. Ob ihr ein Muttersein ermoeglicht werden koennte? Ich wuenschte es ihr.

  • #3

    Eva Schmelzer (Montag, 16 April 2018 14:01)

    Eine herzzerreißende Geschichte - und nur ein Schicksal von Tausenden. Ich wünsche mir so sehr, dass es endlich in das Bewusstsein der Menschen dringt, dass diese (und andere) Tiere fühlende Wesen sind. Aber solange der Mensch sogar den Menschen mißachtet, bleibt vorerst nur die Hoffnung. Ich hoffe, dass wenigstens diese nicht stirbt...
    Gerne hab ich mir die Auswahl der Dschungelfotos noch einmal angeschaut.

  • #2

    Marion Hartmann (Montag, 16 April 2018 12:12)

    Es ist erschütternd zu lesen. Wieder ein Gebiet.., die Gibbons.., von dem ich nichts wusste. Die Menschheit befindet sich in einem Geisteszustand, der für die Schöpfung nicht mehr tragbar ist.
    Dank um so mehr engagierten Menschen und Projekten.

  • #1

    Eva Schmelzer (Donnerstag, 01 März 2018 13:38)

    Ein großartiges Projekt, das sogar mit Unterstützung der Touristen geführt wird! Ein Ort, den man mit gutem Gewissen besuchen kann! Es scheint so, als ob sich langsam ein Wandel zum Positiven vollzöge, dass Tourismus also den Tieren nicht mehr zwangsläufig schadet, sondern dass die Begegnung Mensch-Tier auf behutsame und artgerechte Weise abläuft, dass langsam ein Bewusstsein erwacht, dass Foto- und Reittiere hinter der scheinbar schönen Fassade unsäglich leiden, so wie Du es beschrieben hast.
    In Laos, nahe der thailändischen Nord-Ost-Grenze (auf der anderen Seite des Mekong), gibt es im Bokeo Naturreservat das Projekt “The Gibbon-Experience”. Mit dem Besuch (auch mehrtägig mit Übernachtung im Baumhaus) unterstützt man sowohl einheimische Familien als auch den Schutz des Regenwaldes vor Abholzung in dieser Region und finanziert die Pflege der Affen, um sie wieder auswildern zu können, die hier aus den gleichen Gründen sind wie Du es von der Station in Phuket beschrieben hast. Fazit: Tourismus muss also nicht zwangsläufig zerstören, sondern kann sogar hilfreich sein, wenn er mit Respekt erfolgt.
    Übrigens: JA, ich mag die Fotos vom Dschungeltrain gern noch mal ansehen, obwohl ich sie ja schon auf Deiner fb-Seite bewundert hatte. Für alle anderen: Bitte unbedingt duch Anklicken vergrößern!