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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Der Spessart

Text und Fotos: Gudrun Kaspareit

12.06.2017

Der Spessart ist ein Mittelgebirge zwischen Vogelsberg, Rhön und Odenwald in Bayern und Hessen. Er umfasst das größte zusammenhängende Gebiet aus Laubmischwäldern in Deutschland

Der Name leitet sich aus Specht und Hardt („Bergwald“) ab.

Der Spessart steckt voller Mythen und Märchen, Geschichten und Sagen. Wald, Armut und Spessarträuber ist im Bewusstsein der Menschen haften geblieben. Viele Wanderwege führen durch den Wald, eine der ältesten Routen, vermutlich über 2000 Jahre alt, ist der Eselsweg. Er führt über den Hauptkamm und bezeichnet einen Handelsweg aus dem Mittelalter, der von Eselskarawanen bereist wurde.

Mit 2440 km² Fläche bildet ein wesentlicher Teil des Spessarts den Naturpark Spessart;

Landschaftsschutzgebiete im Spessart sind:

Grund- und Bergwiesen im Einzugsbereich von Jossa und Sinn

Lindigwald in der Gemarkung Karlstein

LSG in den Gemarkungen Kahl am Main und Alzenau in Ufr.

LSG innerhalb des Naturparks Spessart (ehemals Schutzzone)

Mainwiesen

Für den Bereich des bayerischen Hochspessarts als Kern des größten deutschen Laubmischwaldes ist geplant, den Nationalpark Spessart auszuweisen. Hierbei ist der Spessart allerdings nicht die einzige Region, die für den dritten Nationalpark in Frage kommt. Der Nationalpark würde voraussichtlich 109 km² einnehmen. Dies entspricht weniger als 4,5 % der Fläche des Naturparks. Neben der regionalen Eigenart des Brennholzrechts profitieren vor allem Unternehmen vom Holzschlag; diese versuchen, die Einrichtung des Nationalparks zu verhindern.

Bayern sucht nach einem dritten Nationalpark, neben dem Nationalpark Bayrischer Wald und dem Nationalpark Berchdesgadener Land. In der engeren Wahl sind der Steigerwald und der Spessart.

So ein Nationalpark rechnet sich. Er lockt viele Touristen an. Die Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgadener Land zählen im Jahr zusammen knapp drei Millionen Besucher, das ergibt einen Umsatz von 68 Millionen Euro. Wesentlich mehr, als die Bewirtschaftung des Waldes einbrächte. Dennoch wird erbittert gestritten. Holz ist der Lebensunterhalt vieler Spessarter, Holz ihre Identität seit jeher. Sie fürchten um ihre Rechte und ihre Arbeitsplätze. Sie misstrauen den Versprechen von Aufschwung und mehr Tourismus.

All jene aber, die von Zimmervermietung, Fremdenverkehr und Gastronomie leben, würden den Nationalpark begrüßen. Die Kluft ist tief, das Land gespalten. Pro und kontra Plakate säumen die Straßen. Objektiv gesehen würde der Nationalpark niemandem schaden, aber wir wissen ja wie es mit dem „das war schon immer so“ ist.

Die Aktivsten sammeln sich im Verein „Freunde des Spessarts“, unterstützt von Peter Wohlleben.

Umfragen sehen die Befürworter in der Mehrheit, aber Holzbauern und Jäger heizen die Stimmung auf. Die Einen wollen schützen, was sie lieben, die Anderen fürchten um ihre Holzrechte.

Der Wald

Die Talwiesen

Kommentare: 2
  • #2

    Marion Hartmann (Donnerstag, 06 Juli 2017 12:14)

    Was für den Menschen Gesundheit ist durch Reisen, Erleben.., Tourismus, ..Tourismus, der sich ja auch im Laufe der Zeiten nicht mehr auf Wanderungen durch die Wälder begnügt, sondern sich auch immer höheren Ansprüchen beugt, was gut zu befahrende Verkehrswege betrifft, kulinarische Versorgung, ec.., ist eigentlich der Tod der Natur. Wir haben heute Massentourismus. Wenn also ein Nationalpark regelrecht Tourismus anziehen soll, bin ich auf keinen Fall dafür. Um zu entscheiden, muss man Wald sein, nicht Mensch.., immer muss im Sinne des Waldes, seiner Erhaltung in der Ursprünglichkeit, gehandelt werden. Gerade bei uns werden wieder Verkehrswege aus dem Auwald geschlagen, damit der "Naturfreund" und Tourist leichter zu den Orten des Kanusports und anderer Freizeitangebote gelangt.., Parkplätze inbegriffen. Für ein boomendes Geschäft wird rein alles getan, ganze Flächen aus dem Auwald geschlagen. Doch nicht nur der Wald leidet darunter, sondern auch die Kulturstätten.., ich habe gerade gelesen, dass das Taji Mahal wohl noch an die 5 Jahre zu besuchen ist, weil es durch Massentourismus derart geschädigt ist. Trotzdem, wunderschöne Bilder von Dir, liebe Gudrun und ein interessanter Bericht über den Spessart. Ich bedanke mich sehr!

  • #1

    Eva Schmelzer (Sonntag, 02 Juli 2017 11:56)

    Lange bin ich nicht mehr in einem solchen Wald gewesen, der einen ehrfürchtig werden lässt, lange habe ich nicht mehr Wiesen solcher Vielfalt durchstreift. Meine Kindheit hat mich für mein ganzes Leben geprägt, solche Bilder – seien es nun solche Fotos oder selbst gesehene – zu genießen. Auch wenn es „nur“ Fotos sind (die ich mir wie immer einzeln vergrößert und jedes lange habe auf mich wirken lassen), habe ich den Wald gerochen, seine Geräusche gehört. Es muss ein ganz besonderes Gefühl gewesen sein, diesen Wald zu durchstreifen, nicht nur seiner Schönheit wegen, sondern auch wegen der Geschichtsträchtigkeit. Wer alles mag schon im Laufe über den uralten Eselsweg gegangen sein, welche Schicksale mögen sich dort abgespielt haben. Wen alles hat dieser Weg ins Glück oder ins Verderben geführt?
    Die Beschreibung der Zukunft dieses Gebietes ist leider weniger romantisch: Warum nur, muss sich heute alles eigentlich „rechnen“? Wünschen wir Peter Wohlleben und seinem Verein, dass der Spessartwald von vielen einfach nur geliebt und geschützt wird.