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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Essen statt ärgern

Text und Fotos: Markus Meyer

Fragen an: gartenarchitekt44@gmail.com

06.10.2020

 

Essen statt ärgern – „Wilde Kräuter in die Küche!!! Wenn Ihr den Wildkräutern in Eurem Garten zu Leibe rücken wollen, dann macht das sinnhaft und nutzvoll. Betreibt einfach eine lukullische Art Unkrautvernichtung, die Appetit macht und den Stoffwechsel in Schwung bringt – nehmt Messer und Gabel zur Hand. Die vielerorts als nutzlose und lästige Gäste empfundenen Wildkräuter im Garten, offenbaren wundervolle Überraschungen, wenn man sie genauer betrachtet. Denn: man kann sie durchaus in der Küche verwerten. Wildkräuter, sogenannte Unkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch & Co sind äußerst wertvolle aber auch gern unterschätzte Vitamin- und Mineralstoffspender. Und vor allem auch eines: sehr delikat. Das „Wunder“ Giersch Als ein wahres Vitamin C-Wunder gilt der hartnäckige Giersch (Aegopodium podagraria). Dieser wildkräuterische Begleiter entwässert und entschlackt den Körper und stärkt das Bindegewebe, fördert hauptsächlich die Harnorgane und regt den Stoffwechsel an. Giersch lindert zudem Gicht und Rheuma, wurde daher er auch unter dem Namen „Podagrakraut“ als Heilkraut in den Klostergärten des Mittelalters angebaut – nicht gewusst oder? Und schmeckt sogar als Gemüse. Die jungen, hellgrünen Triebe erinnern den Gaumen an Spinat, Möhre, Petersilie und einen Hauch Sellerie. Sie eignen besonders für frische Salate. Ältere Blätter, aber auch das Kraut selbst, die intensiver im Geschmack sind, lassen sich hervorragend als Gemüse verkochen oder – auch getrocknet - als Gewürz für Aufstriche, Pesto, Suppen, Kartoffelgerichte und Aufläufe verwenden. Die saftigen Stiele und Knospen kommen frisch oder eingesäuert auf den Wildkraut-Teller. Selbst die Blüten sind essbar: Sie schmecken nicht nur süß, sondern wirken auch als Zierde auf Salat und Suppe. „Brennt die Nessel?“ – ja, aber nicht nur Und da gibt es noch die heißgeliebte Brennnessel (Urtica dioica, Urtica urens), einmal groß, einmal klein – meine persönliche Lieblingspflanze übrigens. Ähnlich dem Giersch sehr wirkungsvoll in der Anwendung gegen Gicht und Rheuma. Die Brennnessel regt ebenfalls den Stoffwechsel an und hilft gegen Harnwegserkrankungen, aber als botanischer „Alleskönner“ zeichnet sich die Brennnessel als reinigende Heilkraft (vor allem beim Blut) aus. Etwas bekannter ist die Verwendung der Brennnessel in Form von Jauchen wohl als biologisches Pflanzenschutzmittel (z.B. gegen Milben und Blattläuse), aber auch als Dünger zur Stärkung der Pflanzen. Schlußendlich hat aber auch die Brennnessel als Delikatesse in der Küche die ihr zustehende Anerkennung verdient und ist ein Genuss als Gemüse. Die jungen Triebe und Blätter schmecken leicht nach Spinat oder Petersilie. Die Brennnessel-Lasagne ist ein Gedicht – gesund und lecker, eine traumhafte Mixtur. Zudem passt die Brennnessel hervorragend in frische Salate, wie der Giersch. Aber auch die älteren Blätter, lassen sich als Begleiter verwenden, ob als Gemüse oder getrocknet als Gewürz. Giersch und Brennnessel sind nur zwei Vertreter der unterschätzten Wildkräuter (umgangssprachlich respektlos mit Unkraut tituliert), die sowohl als Heilmittel als auch Küchen-Delikatessen Respekt verdienen und genussvoll verwendet und verzehrt werden sollten. Sie sind nicht unsere Feinde. Sie bereichern unsere Ernährung – und helfen! Will der „homo ignorantus“ leben? - Offensichtlich nicht! Eines noch: bevor „ökonomisch geprägte Menschen“ wieder denken, meine botanischen Ideen würden „Arbeitsplätze“ vernichten – im Gegenteil, ich hätte tausende Vorschläge, wie ich verängstigte Menschen auch in ökologischen lebensbejahenden Räumen „versorgen“ könnte. Ökologie und Ökonomie schließen sich nämlich keineswegs aus, einfach fragen!!! Es sind noch immer die Pflanzen, die uns die Antworten liefern, die wir brauchen; ihnen haben wir unser Dasein zu verdanken, sie schützen, ernähren und heilen uns – für mich rätselhaft, warum viele Lebewesen dies wissen und zu schätzen wissen, aber das Wesen „Mensch“ nicht. Unbegreiflich, dabei können weder die Menschen noch die Autos oder Tablets oder was auch immer Photosynthese. Jeder Mensch, auch der gierige produzierende Mensch, der atmen will, sollte einfach mal darüber nachdenken und umdenken. Denn, wenn wir jetzt nicht „umkehren“, dann ersticken wir!!!!

Kommentare: 1
  • #1

    Eva Schmelzer (Montag, 15 März 2021 16:50)

    Wie schön, dass Markus Meyer diese Lanze für unsere Wildpflanzen gebrochen und uns ins Bewusstsein gerufen hat, dass alles in der Natur einen Sinn hat, das eine dem anderen nützt und niemals unnütz ist. Ich bin ein unmittelbares Nachkriegskind. Wir hatten keinen Garten, aber wie oft bin ich mit meiner Mutter losgezogen, um „Unkraut“ zu sammeln, aus dem sie dann herrliche, gesunde Gerichte zauberte, so wie in diesem Artikel beschrieben. Damals war es wohl aus der Not geboren, aber meine Mutter hat dieser Pflanzen dann auch noch gesammelt als die Gemüseläden längst wieder voll waren und auch Geld da war, alles zu kaufen. Verschiedenes – ich erinnere mich besonders an Brennnesseln, Löwenzahn, Sauerampfer und Vogelmiere – gehörte bis in die 70er Jahre auf den Speiseplan.