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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

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Herdenschutzhunde

Schafherde mit Herdenschutzhund
Von Dobermannp (en.wikipedia) - http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Deltari_ilir_dhe_delet.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2852362

 

Herdenschutzhunde sind effektiver als Wolfsabschüsse, um die Herden (Schafe, Ziegen oder Rinder) vor Wölfen zu schützen, wie eine neue Studie aus Wisconsin gerade festgestellt hat.

Raubtierabschüsse führen zu mehr Schaden, als sanfter Herdenschutz.

 

Jäger, Bauern und Politiker präferiern in der Regel das Abschießen der Wölfe. Jedoch ist lange klar, das die Schäden dadurch höher sind als der Nutzen, wie eine gerade veröffentlichte Studie im Fachjournal „Frontiers in Ecology and the Environment „ beweist.

Die Forscher aus Wisconsin stellten fest, dass sich bei Abschüssen, Giftködern oder Fallenjagd nur bei 29% der untersuchten Fälle ein minimaler, kurzfristiger Erfolg einstellte. Bei 43% wurden hingegen mehr Nutztierschäden als vor der Tötung festgestellt.

 

Bei Nicht-tödlichen Methoden wie Einsatz von Herdenschutzhunden oder visuelle Abschreckungen haben die Nutztierschäden in 80 % der untersuchten Fällen abgenommen. Deshalb empfehlen die Forscher, auf das Töten von Raubtieren zur Schadensvermeidung zu verzichten.

 

Aber leider wird dieser Studie seitens der Verantwortlichen in Politik, Jägerschaft und bei den Tierhaltern kaum Beachtung geschenkt. Warum? Lust an der Jagd, wie beim Fuchs? Oder wird Wissenschaft negiert? Ist z.Z. ja gerade schwer in Mode.

Ja, Herdenschutzhunde sind teuer, werden aber vielfach schon staatl. bezuschusst. Gerissene Schafe, die nicht mehr vermarktet werden können, sind auch teuer.

 

Herdenschutzhunde wachsen schon als kleine Welpen mit der Herde auf. Die Herde ist ihr Rudel, dies wird unter allen Umständen verteidigt, gegen jeden, der sich unerlaubt nähert. Dieses Prinzip funktioniert schon seit Tausenden von Jahren. Der Welpe ist seit seinem ersten Atemzug in der Herde, wächst mit ihr auf, spielt und interagiert mit ihr. Ist er erwachsen, bildet die Wiese auf der SEINE Herde grast SEIN Revier, dort duldet er keine anderen Caniden.

 

Laut dem Bericht eines Schäfers, der Schafe und Ziegen mitten im Wolfsland frei weiden lässt, gab es bei ihm noch nie einen Wolfsangriff.

 

Er hat drei Französische Pyrenäenberghunde, die sich auch für deutsche Gegebenheiten gut eignen. Sie leben bei der Herde, sind sehr aufmerksam und beobachten ständig die Umgebung. Spaziergänger, die der Herde zu nahe kommen, werden in gebührendem Abstand wegbegleitet. ( Man sollte nicht auf die Idee kommen, einem Herdenschutzhund zu nahe zu kommen, das wertet dieser als Angriff.) Die Hunde sind in der Natur mit den Schafen auf sich gestellt. Ihre Intelligenz entscheidet daher über das friedliche Zusammenleben von Hund, Schaf und Mensch. Sie allein wissen, wie sie mit Spaziergängern, streunenden Hunden, Wildschweinen oder eben Wölfen umgehen müssen. Für Wölfe ist es extrem schwer an die Schafe heranzukommen, deshalb umgehen sie diese Herden lieber. Das berichten auch Schäfer aus Italien und Spanien.

 

Ein Wolf vermeidet grundsätzlich einen Kampf um Beute. Er könnte sich verletzen, was ihn wiederum für spätere Beutezüge schwächt. Als Jäger, dessen Streifzüge täglich 40 Kilometer betragen, ist die körperliche Unversehrtheit das höchste Gut. Ein Grund, warum Wölfe gegenüber Beute stets vorsichtig taktieren. Ihr Revier markieren Wölfe ebenso wie Hunde mit Urin und Kot. Wölfe verstehen also die Botschaft, die Herdenschutzhunde aus der Schafherde senden: Hier leben wir!

 

Französische Pyrenäenberghunde und Maremmano-Abruzzese aus Italien eignen sich gut für dichtbesiedelte Länder wie Deutschland. Sie zeichnen sich durch ein eigenständiges Wesen aus, sind freundlich aber entschieden und treten bestimmt auf. Die Hunde beider Rassen sind weiß, haben ein dichtes Unterfell und ein langes Oberhaar. Damit können die Hunde auch im Winter draußen zwischen den Weidetieren leben.

 

Natürlich werden Herdenschutzhunde auch ausgebildet, sie müssen leinenführig sein und auf den Schäfer hören, aber im Wesentlichen erziehen sich die Herdenschutzhunde untereinander. Deshalb kommen die Jungen mit drei Monaten zu erwachsenen Herdenschutzhunden, die ihnen sozusagen auf die Pfoten gucken. Sie müssen vollkommen friedfertig sein gegenüber den Jungtieren, dürfen nicht an ihnen zupfen, sie knuffen oder gar nach ihnen schnappen. Wenn sie Lämmchen, Zicklein, Kälbchen oder auch Gänse total in Ruhe lassen, haben sie ihre erste Lektion bestanden. Später arbeiten sie vollkommen selbständig.

 

Ich finde, das klingt alles recht positiv. Warum also nicht wieder auf die uralte Kultur der Herdenschutzhunde zurück greifen? So haben vor Tausenden von Jahren schon die ersten Hirten ihre Herden geschützt. Und wir heute können so lernen mit dem Wolf in Frieden zu leben.

Kommentare: 2
  • #2

    Eva Schmelzer (Donnerstag, 15 April 2021 16:53)

    Wenn wir nicht ganz schnell lernen, dass jedes Lebewesen Rechte hat und wir bei Problemen - die wir letztlich selbst geschaffen haben wie z.B. den Raub von Lebensraum der Tiere - nicht zumindest Kompromisse schaffen, werden wir das natürliche Leben ganz schnell ausgerottet haben und die einzigen Lebewesen außer uns werden ein paar Asseln sein und die sogenannten Nutztiere in den Fleischfabriken.
    Wölfe sind nun mal Raubtiere und ernähren sich von Fleisch. Sie unterscheiden dabei natürlich nicht zwischen „erlaubtem“ Wild und „unerlaubten“ Nutztieren. Der Schutz von Nutztieren gegen Wolfsangriffe in Gegenden wo diese vorkommen ist deswegen wichtig, um Konflikte zwischen Wölfen und Menschen zu vermeiden. Letztlich wird auch der Wolf gern geschützt werden, wenn verhindert wird, dass er Menschen Schaden zufügt. Und der Einsatz von Herdenschutzhunden ist die beste Möglichkeit.

  • #1

    Christine (Donnerstag, 15 April 2021 09:57)

    Liebe Gudrun,
    neulich war ein Report über diese tollen Hunde im TV. Die sehen aus wie ein Flokatiteppich und tun auf wunderbare Weise ihren Dienst.
    Danke für den Artikel �