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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Kanwan

Die Zwergseeschwalbe

Text und Fotos: Gudrun Kaspareit

23.04.2019

Zwergseeschwalbe
(c) Gudrun Kaspareit Zwergseeschwalbe

Sie ist die kleinste und seltenste Seeschwalbe. Sie brütet an Sandstränden und flachen Kiesbänken von Flüssen. In Deutschland

gilt die Art als vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kat. 1) Sie ist im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie (RL 79/409/EWG) gelistet.

Die Zwergseeschwalbe bewohnt einen ähnlichen Lebensraum wie der Sandregenpfeifer und ähnlich wie bei ihm, werden die 3 Eier in Brutmulden im Sand gelegt. Nach 21 Tagen schlüpfen die Jungen, welche Nestflüchter sind. Erst nach drei Wochen können sie fliegen. Dennoch werden sie auch darüber hinaus von ihren Eltern

gefüttert, bis sie die Jagd im Sturzflug beherrschen. Zwergseeschwalben erbeuten kleine Fische, Krebstiere, Muscheln, Schnecken und gelegentlich auch Insekten.

Zwergseeschwalben sind Zugvögel und überwintern als Langstreckenzieher im tropischen Afrika.

Auch die Zwergseeschwalbe ist selten geworden. Die meisten finden sich am Wattenmeer, ca. 400 Brutpaare. Doch vereinzelt findet man sie auch an der Ostseeküste. Hier kämpfen sie mit denselben Problemen wie die Sandregenpfeifer – zu viele Touristen und Badegäste, welche die Strände bevölkern, lassen den Vögeln weder

Ruhe noch Platz.

Die größte Brutkolonie an der deutschen Ostseeküste findet sich in der Nähe von Grömitz und wird vom NABU betreut.

 

„Wir betreuen die größte Zwergseeschwalben-Kolonie an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste!

In einer naturnahen Dünen- und Strandwall-Landschaft an der Küste bei Grömitz finden diese seltenen Seevögel auf kiesigem Strand ideale Lebensbedingungen. Etwa 50 Paare brüten hier jeden Sommer. Neben den Zwergseeschwalben leben hier auch Sandregenpfeifer, Austernfischer und Küstenseeschwalben.“

(NABU Cismar)

Küstenseeschwalbe

Zwergseeschwalbe

Sandregenpfeifer, Gelege und Hinweisschild

Austernfischer

Graugänse und Kanadagänse
Graugänse und Kanadagänse
Kormorane
Kormorane
Die Ostsee
Die Ostsee
Küstenseeschwalbe
(c) Annelie Dzembinski Küstenseeschwalbe
Kommentare: 3
  • #3

    Eva Schmelzer (Donnerstag, 18 Juli 2019 16:11)

    Danke nochmal für die Meisterfotos der Fotostrecke und natürlich die der Zwergseeschwalbe zum Text. Ich beklagte ja bereits im anderen Kommentar, dass es immer wieder traurig ist, dass so viele Tiere und Pflanzen mit den Attributen "Gefährdet" bis "Vom Aussterben bedroht" belastet sind. Und immer ist es die Schuld des Menschen. Aber es scheint doch so, dass das Schutz-Bewusstsein wächst, dass es immer mehr Engagement gibt. Ich habe deshalb trotz allem Hoffnung für die nachfolgenden Generationen.
    Ich habe Verwandtschaft in Schweden, die haben mir von der kleinen Insel Skenholmen berichtet (ca. 250 ha), die vor der nordöstlichen Küste Gotlands liegt. Skenholmen hat eine reiche Vogelfauna, dort brüten auch viele der hier von Gudrun in der Fotostrecke vorgestellten Vögel und auch die Zwergseeschwalbe. Das Gute: Zum Schutz der brütenden Vögel darf die Insel zwischen dem 15. März und dem 15. Juli absolut nicht betreten werden!

  • #2

    Eva Schmelzer (Dienstag, 21 Mai 2019 16:46)

    Wieder einmal wird mir ein Tier vorgestellt, das ich bislang nicht kannte. Das Traurige daran ist, dass es schon auf der Roten Liste steht, kaum, dass ich hier mit ihm vertraut gemacht wurde. Leider leidet also auch die Tierwelt an den Küsten sehr unter dem zunehmenden Tourismus. Ich hoffe sehr, dass wenigstens dort, wo Schutzareale eingerichtet wurden, die Vögel Ruhe finden. Allerdings fürchte ich, dass zu viele gleichgültige Menschen unterwegs sind, die das ignorieren. Gerade hab ich noch nachgelesen, dass es auch eine Amerikanische Zwergseeschwalbe gibt, deren Bestände schon im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert bedrohlich zurückgegangen sind, vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach Vogelfedern für Damenhüte und das Sammeln der Eier zum menschlichen Verzehr. Unfassbar! Das Bewusstsein, die Natur zu schützen hat sich gewiss zum Positiven entwickelt, aber es schreitet zu langsam fort. (Toll, dass Du, liebe Gudrun, eigene Fotos hinzustellen konntest!)
    Mein Dank geht auch an Erikas ergänzenden, sehr aufschlussreichen Kommentar.

  • #1

    Erika (Freitag, 17 Mai 2019 20:36)

    Sehr freute ich mich ueber Deinen Beitrag ueber die Zwerg Seeschwalbe, weil dieser in Deutschland fast ausgestorbene Vogel an der Ostsee, wie ddein vergangener Bericht zeigte, unter gleich schlimmen Bedingen brueten muss. Das Benehmen der Strandgaeste ist so erschreckend, dass man allen betroffenen Hotels und Pensionen den Auftrag geben moechte, gleich bei der Ankunft auf diese bedrohten Vogelarten hinzuweisen, und den nur kurze Zeit dort bleibenden Gaesten klarzumachen, welche Verantwortung sie waehrend ihres Ferienaufenthaltes haetten, fuer den Schutz der offenen Nester zu sorgen( zwischen Sand, Kieseln und Steinen) und welch ehrende Sonderaufgabe es sei, Nestfluechter-Jungen vor dem eigenen Hund zu schuetzen, wobei Leinenzwang unerlaesslich sei und ein gebuehrender Abstand immer erforderlich bliebe. Den Zwergseeschwalben fehlen in Deutschlandan den Fluessen die geeigneten Brutbedingungen, weil immer noch Flussregulierung stattfindet und Sedimente entfernt werden. Das gilt nicht nur fuer Deutschland , sondern auch fuer Polen Italien Lithauen und Kroatien. Was mir bei Zwergseeschwalben imponiert, ist die weiterfuehrende Versorgung und Belehrung der Nestfluechter, bis sie im Sturzflug ihre Nahrung ertauchen koennen.
    Noch scheint es entlang der Kuesten in GB normal zu laufen Wir haben Kolonien in Minsmere. Doch wegen der weiteren Ausdehnung fuer Wohnungsbaugebiete um Ipswich herum, ist man sich der vielfaeltigen Verschlechterungen in Luft-Qualitaet, durch erweiterten Strassenausbau, Feuergefahr im Heidegebiet und durch streunende Katzen, welche viel Schaden anrichten, bewusst.