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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

"Küste gegen Plastik"

Text und Foto: Gudrun Kaspareit

https://www.kueste-gegen-plastik.de/

14.09.2017

Müll
(c) Gudrun Kaspareit Müll

 

Es gibt zu viel Plastikmüll in den Meeren. Leider schon ein alter Hut. Die Plastikstrudel im Pazifik, als auch im Atlantik sind so groß wie Mitteleuropa. Leider ebenfalls ein alter Hut. 20000 Tonnen Müll werden jedes Jahr allein in die Nordsee eingetragen. Obwohl das Bewusstsein wächst und es ein Bestreben gibt, Plastikmüll einzusparen. Als Jennifer Timmrott eines Morgens nach einem Sturm an den Strand trat, in St. Peter Ording, war dieser übersät mit Objekten, die das Meer angespült hatte. Ein winziger Eindruck dessen, was noch da draußen schwimmt. Jennifer Timmrott dachte: Wo soll man anfangen, wo aufhören? - Am Besten vor der eigenen Haustür!“ Eine Idee war geboren.

 

„Küste gegen Plastik“

 

Kaum ein Tag vergeht, an dem uns das Meer nicht den Plastikdreck vor die Füße spuckt. Dies veranlasste 10 Küstenbewohner den Verein „Küste gegen Plastik“ zu gründen.

 

An jenem Morgen nach dem Sturm, schnappte sich Jennifer Timrott ihren Bollerwagen und sammelte alle Plastikteile ein. Schon nach 150 Schritten hatte sie 200 Deckel von Trinkflaschen gefunden. Alles mögliche wurde angespült. Matratzen, Computermonitore, Campingstühle, Plastikflaschen aus China, die müssten ca. 3 Jahre unterwegs gewesen sein. Und natürlich die allgegenwärtigen Überreste von Fischernetzen, besonders gefährlich für die Meeresbewohner.

 

Bei der Gründungsversammlung in der KunstBude Reimersbude wurde der erste  Vorstand gewählt. Er besteht aus  Jennifer Timrott (Hallig Hooge), Martin Kühn (Husum), Angelika Kühn (Hallig Oland), Andrea Emling (Idstedt), Kristina Jelinski (Ostenfeld),  Achim Schmacks (Reimersbude) und Tanja Matthies (Büsumer Deichhausen).

 

Der Verein weiß, dass den Menschen an den Touristenstränden das Meer etwas bedeutet. Sonst kämen sie ja nicht dorthin, um dort die kostbarsten Wochen des Jahres zu verbringen. Ziel des neuen Vereins ist es, die Verwendung von Plastik zu verringern.  Hierzu wollen die Vereinsgründer Gäste und Einheimische über das Problem Plastikmüll informieren und mit Partnern im Handel an plastikarmen und umweltverträglichen Verpackungsalternativen arbeiten. „Das Meer bedeutet vielen Menschen etwas. Es schafft Identifikation und Motivation. Es wäre gut und wichtig, wenn von hier aus ein kräftiger Impuls gegen Plastikverschmutzung und Verpackungsflut in das Binnenland hinausgeht“, sagt die Vorsitzende Jennifer Timrott.

 

Wer die Arbeit des Vereins verfolgen möchte, kann das u.a. auf Facebook tun

https://www.facebook.com/kuestegegenplastik/

 

Kommentare: 3
  • #3

    Gudrun (Donnerstag, 05 Oktober 2017 21:36)

    Liebe Hilde,
    vielen Dank für Deinen Kommentar. Der viel versprechende junge Mann, von dem Du sprichst ist Boyan Slat aus Holland. Über ihn habe ich schon zwei Beiträge verfasst, kannst Du hier gerne nochmals nachlesen:
    https://www.naturwelt.org/das-meer/der-m%C3%BCll-und-das-meer/boyan-slat/

    https://www.naturwelt.org/was-tun/hoffnung/boyan-slat-19-jahre-hat-eine-gute-idee-gegen-den-m%C3%BCll-im-meer/

    Liebe Grüße an Dich, Deine Gudrun

  • #2

    Hilde Jacobs (Dienstag, 03 Oktober 2017 22:43)

    "Küste gegen Plastik" kannte ich beisher noch nicht, bin aber von dem scheinbar kürzlich gegründeten Verein sehr beeindruckt! Beim Lesen des Berichts fiel mir ein, dass ich vor längerer Zeit im Internet von einem 19jährigen Studenten aus Holland erfuhr, der seine Erfindung in Sachen Plastikmüll im Ozean vorgestellt hat, die leider noch nicht einsatzfähig ist, weil ihm das nötige Geld für das Projekt fehlt. Er will mit riesigen schwimmenden Filtern das Plastik aus allen Ozeanen sammeln und zugleich daraus Nutzen ziehen, indem das Plastik verkauft und recycelt wird. Der Plan ist noch nicht ganz ausgereift, weil die Materialen der Filter von Algen und größeren Meerestieren zerstört werden könnten. Aber Wissenschaftler und Fachleute sind grundsätzlich von der Idee begeistert. Man kann nur hoffen, dass das Projekt irgendwann einsatztauglich ist, denn das Einsammeln von Platikmüll an Stränden erreicht nach Ansicht vieler Forscher im Verhältnis zum Aufwand und den Kosten nur einen kleinen Teil des Mülls.

  • #1

    Eva Schmelzer (Montag, 02 Oktober 2017 16:56)

    Es ist einfach rührend und bewundernswert, wie diese Menschen um die Reinhaltung der Meere kämpfen, und es ist unfassbar und macht wütend, wie gedankenlos andere damit umgehen, obwohl dieses Thema ja nun wirklich mittlerweile jeden zumindest tangiert haben müsste. Leider ist es wohl so, dass viele Länder der Welt noch immer völlig ignorant sind, dabei ist die Umweltverschmutzung in Asien am größten. Ocean Conservancy nennt China, Indonesien, die Philippinen, Thailand und Vietnam als größte Verschmutzer. Sie sind für 60% des weltweiten Plastikmülls verantwortlich.
    Wir wissen alle, dass die westlichen Gesellschaften auf Konsum aufgebaut sind. Wie ist es also möglich, dass Asien in diesem Fall alle Rekorde bricht? Auch in Asien wächst der Konsum nach westlichem Beispiel. Die asiatische Wirtschaft wächst, es ist mehr Geld verfügbar und die Nachfrage nach neuen Produkten wird immer größer. Gleichzeitig ist die Müllverarbeitung in diesen Ländern noch längst nicht auf westlichem Niveau. In Asien werden nur 40% der Abfälle eingesammelt, meistens wird der Müll einfach unkontrolliert entsorgt. Hinzu kommt, dass die asiatischen Staaten befürchten, dass das Abkommen des Klimagipfels in Paris ihnen zu viele Zugeständnisse abverlangen wird. Sie fordern, dass der historische Ausstoß zugrunde gelegt wird und klagen ihr Recht auf Entwicklung ein. Denn wer über Klimawandel verhandelt, verhandelt auch über Wirtschaftswachstum.
    Hoffen wir, dass man dort sehr bald aufwacht, und nicht nur die Regierungen, sondern auch einzelne Menschen und Gruppierungen den vorbildlichen Menschen von "Küste gegen Plastik" folgen.