Wissenswertes über WKA Anlagen
Text: Hubert Krüger
04.07.2025
Jedes Mal, wenn man das Fundament einer Windkraftanlage sieht, ist der Text voller Falschaussagen. Deswegen hier eine Zusammenfassung:
Fundamente werden nach Abriss der Anlage zurück gebaut. Sie verbleiben nicht im Erdreich. Der Rückbau schließt das Fundament mit ein.
Häufig werden diese Anlagen jedoch nicht vollständig zurück gebaut, sondern retoolt, d.h. die Anlage bekommt eine neue leistungsstärkere Turbine.
800 m³ ist dazu echt nicht viel Stahlbeton. Das entspricht einem Zylinder von 2 m Höhe und etwa 11 m Radius. Außer einem PV-Park wüsste ich kein Kraftwerk, dass mit keinen/kleineren Fundamenten auskommt.
Der Bereich oberhalb des Fundaments wird oft mit Oberboden angedeckt. Es gibt auch keinen Sperrbereich drumrum der baumfrei gehalten werden müsste.
Und nein, uns geht auch nicht der Sand zum Betonieren aus. Man kann nicht alle Körnungen verwenden, weswegen Sand als Schüttgut international gehandelt wird, aber er geht uns nicht aus. WKA-Fundamente sind außerdem ein verschwindend geringer Anteil an den jährlichen Produktion von Stahlbeton.
Der Aufwand für den Bau/Rückbau und die damit verbundenen Emissionen machen Windkraft auch nicht schmutziger als andere Methoden der Stromerzeugung. Sie konkurriert mit PV um den Platz der saubersten und günstigsten Energiequelle.
Edit: Aufgrund populärer Nachfrage noch ein paar Ergänzungen.
Die Rotorblätter sind nicht maßgeblich für das Vogelsterben verantwortlich. Häufigste menschengemachte Todesarten für Vögel sind freilaufende Katzen, der Straßenverkehr und Glasfassaden.
Die Rotorblätter führen auch nicht zu einer extremen Feinstaubbelastung. Feinstaub entsteht vorrangig durch trockene Ackerflächen und den Reifenabrieb im Straßenverkehr. Der Luftwiderstand führt nicht zu einem nennenswerten Abrieb.
Die Rotorblätter sind recyclebar. Problematisch ist derzeit noch die Wiederverwendung, also Rotorblatt zu Rotorblatt. Momentan erfolgt die Verwertung häufig als Zuschlagsstoff für RC-Beton als wirtschaftlichste Methode im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.
Gesundheitliche Belastungen durch Infraschall von WKA konnten trotz zahlreicher Untersuchungen nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Infraschall kann bei sehr hohen Schallpegeln (> 100 db) die Gesundheit beeinträchtigen. Diese Pegel werden durch Windkraftanlagen jedoch auch in unmittelbarer Nähe zum Mast nicht erreicht.