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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Rosen aus Afrika

Text: Gudrun Kaspareit

22.01.2016

Supermarktrosen
(c) Gudrun Kaspareit

 

Ganzjährig gibt es im Supermarkt frische Schnittblumen zu kaufen. Das ist für uns ganz normal. Doch wo kommen sie her, auch in winterlichem Land? Die schöne Valentinsrose zum Beispiel? Rosen kommen fast immer aus Kenia. Kenia ist Afrikas größter Schnittblumen Produzent und Exporteur.

Im Osten Afrikas, 80 km von Nairobi entfernt, am Naivasha-See, gab es eine Gegend mit großer Biodiversität. Gutes Wasser, gutes Klima und fruchtbare Böden waren die Gründe. Hier werden 70% der afrikanischen Schnittblumen produziert.

Doch die Zucht der Blumen verbraucht sehr viel Wasser und in der Trockenperiode droht der Naivasha See auszutrocknen. Das gute Geschäft mit der Massenware Billig- Blume hat zu Wasserhandel, Wasserverlust, hohen Pestizideinträgen, schlechten Arbeitsbedingungen und Waldrodungen geführt.

Bald ist wieder Valentinstag, Grund sich einmal Gedanken zu machen über die Blumen und ihre Herkunft. Mit viel Gift, Düngemitteln und Pestizieden werden sie aufgezogen und mit sehr viel Frischwasser. Dann werden sie in einer ununterbrochenen Kühlkette gelagert und verbrauchen beim Versenden Unmengen von Verpackungsmaterial. Allein zum Valentinstag werden aus der Naiwasha Region Tausend Tonnen Rosen verschickt, dass entspricht einer Ladung von 10 Jumbo Jets (nur von einer Airline)

Damit wir die Blumen hier billig kaufen können, verdient der kenianische Arbeiter dort oft gerade mal 30,- Euro im Monat. Auch am Arbeitsschutz wird gespart. Meist sind die Arbeiter gar nicht oder nur unzureichend geschützt, wenn die Pflanzen mit ihrem Giftcocktail besprüht werden. Immer wieder kommt es zu großen, gesundheitlichen Schäden.

Die Rosen, die wir kaufen, sollen nicht nur billig sein, sondern auch noch möglichst lange halten. Derweil sinkt der Wasserspiegel des Naivasha Sees, der zudem hoch mit Düngemitteln und Nitraten belastet ist. Der Naivasha See ist die einzige Süßwasserquelle der Region. Und er beherbergt Hunderte seltener Tierarten. Das fragile Ökosystem ist gefährdet. (Mich erinnert die Situation an den Aral See in Kasachstan und seine Baumwollfelder. Heute ist der riesige See ausgetrocknet und die Gegend Wüstenregion geworden). Zudem finde ich es unethisch, auch wenn dies für Kenia ein guter Wirtschaftszweig ist, Billigblumen für Europa anzubauen, anstatt Gemüse für die eigene Bevölkerung.

Rund um den See befinden sich nicht nur die Blumenfarmen, sonder auch die wilden Slums der Arbeiter, die ihre Abwässer und Fäkalien ungeklärt in den See laufen lassen. Das Wasser des Sees ist deshalb und wegen der belasteten Abwässer der Rosenfarmen nicht mehr trinkbar.

Wir sollten all dies bedenken, wenn wir Schnittblumen kaufen und uns fragen, ob es sich dafür lohnt, die Welt wieder ein Stück ärmer zu machen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Marion Hartmann (Freitag, 28 Dezember 2018 12:43)

    Liebe Gudrun, mir ist die Sache mit den Schnittblumen längst bekannt. Aufklärung im Jahr 2002 "Zum Beispiel Blumen", ein Buch von Ekkehard Launer.., Stadtbibliothek Leipzig.
    Ich wohne direkt über NORMA. Nicht nur, dass wir derlei Blumensträuße nicht brauchen, nein, jede Woche werden massenhaft solcher Sträuße in Containern entsorgt. Welch ein Wahnsinn!!!!