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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Kanwan

Der Huflattich

Text und Zeichnungen: Ulrike Beschow

23.01.2024

 

Ein zartes Klingen, wie ein Silberglöckchen

 

vor eisiger Pforte. Mehr und mehr wird

 

dieser Klang, bis das Schloss endlich

 

nachgibt und das Tor in tausend Stücke

 

bricht. Der Klang legt sich wie eine Kuppel

 

über das Land. Millionen von

 

Sonnenkindern recken ihre leuchtend

 

gelben Köpfchen dem Licht entgegen. Sehr

 

 

zart auf den ersten Blick, doch ungeheuer

 

kraftvoll.

 

Die ersten Frühlingsboten sind erwacht.

Ulrike Beschow

Huflattich, Kreidepastellzeichnung Ulrike Beschow
Huflattich, Kreidepastellzeichnung Ulrike Beschow

Tussilago farfara

Familie: Korbblütler- Asteraceae

 

Nach einer längeren Pause möchte ich mich zurückmelden und Euch neue, interessante Kräuter vorstellen. Aber zuerst möchte ich allen Lesern meiner Artikel noch ein gesundes und friedvolles Neues Jahr wünschen. Möge die Menschheit sich endlich ihrer Wurzeln erinnern. Alle sind wir ein Teil von Mutter Erde, alles ist miteinander verbunden. Die Menschen sind nur ein verschwindend kleiner Teil allen Lebens und doch verhalten wir uns so, als würde uns alles gehören. Zerstören und quälen unser aller Grundlage. Deshalb lasst uns in Liebe miteinander umgehen und Unrecht friedvoll entgegentreten. Man kann es nicht immer, aber man sollte es immer versuchen.

 

Heute möchte ich Euch den Huflattich etwas näher bringen. Als wir vor ein paar Jahren, es war Anfang Februar, das vorfrühlingshafte Wetter für einen Ausflug in die Natur nutzten, glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. An einer sonnigen Stelle in einem Steinbruch waren die ersten Huflattichblüten kurz davor sich zu öffnen und das, obwohl die Nächte noch alles andere als frostfrei waren. Ich kenne diese Pflanze seit Kindesbeinen an, denn sie war fast immer vorrätig auf unserem Hof. Auch habe ich später in meinem eigenen Haushalt die heilsame Wirkung dieses Sonnenanbeters für meine Kinder, aber natürlich auch für uns selbst genutzt.

Der Huflattich kommt in ganz Europa, Amerika, Westasien und Nordafrika vor. Er ist eine Pionier- oder Ruderalpflanze. Das heißt, das er frisch aufgewühlte Erde wie z.B. auf Baustellen oder in Steinbrüchen, bevorzugt. Aber auch an Wegrändern und auf Schutthalden ist er zu finden. Der Huflattich liebt den Kalk und somit auch die kalkhaltigen Erde. Wenn er sich erst einmal an einer Stelle niedergelassen hat, so wird er diesen Ort nicht mehr so schnell verlassen, es sei denn der Mensch meint, daß Beton dort besser sei. Wir sammeln ihn meistens in alten, stillgelegten Steinbrüchen, wo Mutter Erde sich ihren Lebensraum zurückerobert hat. Wenn wir Glück haben und der eisige Gesell die Zügel früh aus der Hand gibt, findet man die ersten kleinen Sonnen schon Ende Februar. Auch die ersten hungrigen, kleinen Insekten haben ihn dann schon bemerkt und laben sich an seinem Nektar.

Nicht nur, dass diese Pflanze eine große Heilwirkung in sich trägt, auch das Sammeln ist nach einem langen Winter sehr erholsam und kann durchaus meditativ wirken. Aber darüber entscheidet hauptsächlich die innere Einstellung des Sammlers. Die Sonne steht schon etwas höher am Himmel, und obwohl es noch kühl ist kann man dabei ganz schön ins Schwitzen geraten, denn die Blütenstiele sind nur etwa 15 cm hoch. Wenn man sich, so wie wir, den ganzen Jahresvorrat „ersammeln“ möchte, kann man einen wunderschönen Tag in der Natur damit verbringen, weshalb der Picknickkorb bei uns nie fehlt. Die Sonne haben wir jedenfalls auf unserer Seite, da der Huflattich sonst nicht blühen würde. Man kann die Blütenköpfe gut mit den Fingern abknipsen, immer darauf achtend, dass man die Pflanze mit ihrem schuppig, rotvioletten Stiel nicht aus der Erde reißt, denn die Ausläufer sitzen ziemlich locker und nicht sehr tief in der Erde.

Der Huflattich hat ein weit verzweigtes, kriechendes Wurzelsystem, was das großflächige Vorkommen an manchen Stellen erklärt. Nachdem die Blüte beendet ist, senken sich die Blütenstiele wieder zur Erde, und der Stiel beginnt ein weiteres Mal zu wachsen. Es bilden sich nun die Früchte (bis zu 8000 Stück pro Pflanze). Sie sehen jetzt so ähnlich aus wie die Pusteblumen des verblühten Löwenzahns. Der Wind nimmt die Samen und Früchte jetzt mit auf die Reise zu neuem Terrain und erst jetzt beginnen sich die Laubblätter zu entfalten und zu wachsen. Man nannte diese Pflanze im Mittelalter „Filius ante patrem“, Sohn vor dem Vater, wegen der Reihenfolge des Erscheinens (Blüten vor den Blätter). Die frischen, jungen Blätter sind auf beiden Seiten mit einem dicken, weißlichen Flaum überzogen, der sich erst im Sommer auf der Oberseite des Blattes verliert. Das lateinische Wort „farfara“ weißt darauf hin, denn „farina“ bedeutet Mehl. Auf der Unterseite sind die Blätter wesentlich heller und dunkeln erst im Laufe des Sommers nach. Sie werden dann auch fester und lederartig und erreichen eine Größe von ca. 15 mal 20 cm und werden mitunter auch als „wilder Rhabarber“ bezeichnet. Die Blätter können deshalb auch mit einer anderen heimischen Pflanze verwechselt werden, der Pestwurz (Petasites). Auch diese Pflanze bringt ihre Blüten vor dem Laub ans Licht. Sie bildet jedoch walzenartige Blütenstände, an denen viele rosa bis hellviolette, kleine Blüten sitzen. Die Laubblätter sind dem Huflattich sehr ähnlich, aber nicht so stark gezähnt. Sie erreichen eine beachtliche Größe und einen Durchmesser von ca. 60 cm. Eine Verwechselung der Blätter ist jedoch nicht weiter tragisch, da die Heilwirkung dem Huflattich sehr ähnlich ist.

Beim Sammeln der Blüten sollte man aber darauf achten, dass man ganz frisch erblühte, also die frisch geöffneten Knospen zupft, denn sie „reifen“ zu Hause beim Trocknen nach. Deshalb ist dafür ein schattiger, kühler Ort am besten geeignet, denn sonst werden gerade aus den älteren Blüten schnell kleine Pusteblumen.

Wie alle anderen Kräuter auch, so hat natürlich auch der Huflattich die unterschiedlichsten Namen je nach Region. Hier sind nur einige Beispiele:

Hufblatt, Rosshuf, Brustblümle, Hustenkraut, Heilblatt oder Sonnentürlein. Wie wir sehen, weisen sie schon auf die Verwendung hin, aber dazu später mehr.

Nach antiker, griechischer Überlieferung soll der Huflattich den blutigen Fußabdrücken der Pferdemenschen, den Kentauren, entsprungen sein als sie mit den Menschen kämpften. Diese Kentauren waren wilde, heilkundige Wesen, halb Mensch, halb Pferd. Chiron, einer von ihnen, galt als Lehrer von Äskulab und Achilles. An den deutschen Namen wie Hufblatt, Rosshuf oder eben Huflattich kann man unschwer erahnen, mit welchem Tier er in Verbindung gebracht wurde, zumal die Blätter an ein Hufeisen erinnern.

Natürlich kannten auch die alten Kelten diese Heilpflanze, welche den Sieg der Sonne über den Winter ankündigt. Die keltischen Völker weihten sie ihren Pferdegöttinen (gallisch: Epona, irisch: Macha, walisisch: Rhiannon). Das Pferd galt als Sonnentier, und wo immer die Göttin ritt, entsprangen aus den Hufen die Huflattichpflanzen. Der Gallier Marcellus Empiricus, der im vierten Jahrhundert im römischen Bordeaux lebte, hinterließ uns für den Huflattich den gallisch-keltischen Namen, Calliomareus, Huf des Pferdes. Die Kelten sammelten die Pflanze bei abnehmendem Mond und bei Ebbe an einem Donnerstag. Sie atmeten bei Husten und anderen Lungenkrankheiten ihren Rauch ein. Wahrscheinlich hat auch der mittelalterliche Brauch Pferden, welche lange im Stall standen, Huflattichblätter mit in den Hafer zu mischen, keltische Wurzeln. Dies sollte die Tiere vor Krankheiten und Schadenszauber schützen.

 

Heilwirkung

Der Huflattich gehört wohl zu den bekanntesten Hauskräutern, die bei Husten, Heiserkeit, Bronchitis oder auch Raucherhusten eingesetzt werden. Heinrich Marzell schreibt, dass der Huflattich eines der ältesten Hustenmittel in unserem Kulturkreis ist. Schon Pedanios Dioskurides kannte seine heilkräftige Wirkung. Aber auch Hippokrates, Plinius und Hildegard von Bingen wussten diese Heilpflanze sehr zu schätzen. Er ist eine Schleimdroge (Muzilagenosa) und wirkt deshalb schützend auf die entzündeten Schleimhäute. Diese werden regelrecht eingehüllt und entschleimt, wodurch der Hustenreiz und die Schmerzempfindlichkeit vermindert und die Heilung forciert wird. Der hohe Anteil an Gerbstoffen festigt und stärkt die Schleimhäute und zusätzlich werden sie von den vielen Mineralien aufgebaut. Auch kommt der Huflattich bei der Skrophulose, einem Vorläufer der Tuberkulose, zum Einsatz. Skrophulöse Kinder sind oft blass, mager und schnell reizbar oder fett, aufgeschwemmt und mit gerötetem Gesicht. Diese Krankheitszeichen können nach Kinderkrankheiten auftreten und entstehen durch Mangelernährung, ein Zuwenig an frischer Luft und Sonnenlicht und feuchten Wohnungen. Ihre frühzeitige Diagnose und Behandlung ist für das ganze weitere Leben sehr wichtig. Da bei diesen Kindern die Schleimhäute oft in einem schlechten Zustand sind, erkranken sie häufiger als andere Kinder, denn gesunde Schleimhäute sind ein wichtiger Schutz zur Abwehr von Krankheiten. Der Huflattich wurde auch von Dr. med. Wolfgang Bohn (Obermedizinalrat a. D. in Berlin-Weißensee, Die Heilwerke heimischer Pflanzen, Verlag Hans Hedewig` s)

bei beginnender Lungenschwindsucht, bei Silikose und bei Lungenemphysem erfolgreich als Zusatzbehandlung angewendet.

Die getrockneten Blätter kann man bei Husten oder Bronchitis gut rauchen, was eine sofortige Linderung der Beschwerden mit sich bringt. Das hört sich erst einmal recht gewagt und wiedersprüchig an, aber es funktioniert tatsächlich. Früher war der Huflattich ein wichtiger Bestandteil der Asthmazigaretten. Dazu werden die getrockneten Blätter zerbröselt und entweder in der Pfeife oder in Zigarettenpapier eingewickelt geraucht.

Die geläufigste Anwendung des Huflattichs ist aber in der Regel ein Tee aus den Blüten, den man natürlich auch mit anderen Kräutern, die eine ähnliche Heilwirkung haben, wie z.B. Spitzwegerich oder Gundermann, mischen kann. Wenn Sie stark verschleimt sind trinken Sie am besten gleich nach dem Aufstehen einen frisch gebrühten Huflattichtee (zwei Teelöffel Blüten pro Tasse) und über den Tag verteilt zwei weitere Tassen. Dieser Tee erleichtert auch das Abhusten und wer möchte kann ihn noch mit (Huflattich-) Honig süßen.

Der Huflattich hat aber noch weitere heilende Eigenschaften. Er wirkt ebenfalls wundheilend, desinfizierend und zusammenziehend und ist deshalb bei Krampfadern und Unterschenkelgeschwüren einsetzbar. Hierfür legt man zwei, drei Schichten ausgequetschte (Nudelholz), frische Blätter auf ein Tuch, das man als Umschlag fest um das Bein legt und dies am besten über Nacht. Diese Umschläge helfen auch bei Hautentzündungen und –ausschlägen, Venenentzündungen, Brandwunden, Gelenk- und Schleimbeutelentzündungen, Akne und Abszessen. Hildegard von Bingen empfiehlt diese Umschläge auch bei geschwollenen Drüsen. Da der Huflattich auch Zink enthält, wirkt er wie eine pflanzliche Zinksalbe. Wenn man sich auf einer Wanderung eine Verletzung zugezogen hat, so kann man die etwas zerdrückten Blätter als eine Art 1. Hilfe Apotheke nutzen. Frische Blätter, auf die Stirn gelegt, können auch Kopfschmerzen lindern. Inhalationen eines Absuds helfen bei verschleimten Bronchien, Dampfbäder oder warme Kompressen bei fettiger, großporiger Haut und Spülungen bei schnell fettenden Haaren. Für Letzteres sollte man die Kopfhaut zwischen den Haarwäschen mit Huflattichtee massieren.

 

Räuchern

Der Huflattich leidet wahrlich nicht an Durchsetzungskraft, weshalb er uns genau in diesem Punkt unterstützen kann. Er hilft uns in für uns neuen Situationen zu bestehen, uns selbst treu zu bleiben und er lehrt uns unseren eigenen Willen positiv zu nutzen. Er findet Verwendung für Reinigungs- und Schutzräucherungen, sowie zur Unterstützung bei Neuanfängen. Der Huflattich baut eine positive Raumenergie auf und bringt uns in Balance. Wegen seiner antiseptischen Wirkung kann er gut für Räucherungen bei Erkältungskrankheiten mit Husten und bei Husten ganz allgemein eingesetzt werden. Den Duft der Blüten umschreiben wir am besten mit blumig-erdig, wobei eine Visualisierung der Sonnenkraft einhergeht, die in den kleinen, gelben Sonnen steckt und die beim Räuchern freigesetzt wird. Die getrockneten Blätter hingegen verströmen eher einen erdigen Duft. Plinius empfahl sie auf Zypressenkohle zu legen und den Rauch mit einem Schilfrohr einzuatmen. Der Rauch des Huflattichs soll auch die Hellsichtigkeit, Weitsicht und Klarheit fördern.

 

Verwendung in der Küche

Mit Huflattichblüten und –blättern können kreative Köche Abwechselung und Gesundheit auf ihre Teller bringen. Wenn man die jungen Blätter in Streifen schneidet und in etwas Salzwasser weich dünstet, kann man sie gut unter das Kartoffelpüree oder in den Eierkuchenteig mischen. Sie lassen sich aber auch wie Spinat zubereiten. Huflattich passt ganz allgemein gut zu Kartoffeln und deshalb auch in eine Kartoffelsuppe oder andere Eintöpfe und Aufläufe mit Kartoffeln. Eine gute geschmackliche Ergänzung sind Kräuter wie Dill, Bohnenkraut und Majoran.

Mit den Huflattichblüten lassen sich die unterschiedlichsten Leckereien herstellen. So kann man z.B. eine handvoll von ihnen in der Milch mitkochen, aus der man anschließend einen Vanillepudding zubereitet. Dieser läßt sich dann mit Frischkäse und Sahne zu einer leckeren Creme verarbeiten, mit der man einmal ein ganz anderes Tiramisu zubereiten kann. Auf die Creme gibt man braunen Zucker, den man anschließend mit einem Bunsenbrenner karamellisiert.

Als nächstes möchte ich Euch ein Grundrezept für die Verwendung der Blüten vorstellen, aus dem Sie die unterschiedlichsten Sachen zubereiten können.

 

Grundrezept: 3-4 handvoll frische Blüten (am besten ein paar Stunden offen liegen lassen, damit kleine Insekten rauskrabbeln),

1 Liter Wasser, 1 kg Zucker, 1 Bio-Zitrone, 20 gr. Ascorbinsäure (für Sirup)

Die Blüten mit dem kalten Wasser einmal langsam aufkochen lassen, vom Herd nehmen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag alles durch ein Leinentuch abseihen und gut ausdrücken. Nun kann die Flüssigkeit weiter verarbeitet werden.

Sirup: 1Liter des Blütenwassers mit 1 kg Zucker und der in Scheiben geschnittenen Zitrone aufkochen, die Ascorbinsäure einrühren und in saubere Flaschen abfüllen. Mit diesem Sirup können z.B. Tees gegen Erkältung gesüßt werden, aber auch die verschiedensten Süßspeisen wie Pudding oder Milchreis.

 

Honig: Die Zubereitung ist die selbe wie beim Sirup, allerdings ohne Ascorbinsäure. Um einen Huflattichhonig zu erhalten muss man die Flüssigkeit allerdings 1-1 ½ Stunden köcheln lassen bis die Konsistenz die richtige zu sein scheint. Diese lässt sich am besten mit einem Tropfen des Honigs auf einem kalten Teller überprüfen. Nun wird der Honig in heiß ausgespülte Gläser abgefüllt und diese gut verschlossen. Die Zitronenscheiben legen wir dabei vor dem Verschließen oben auf den Honig. Wenn man den Honig nun noch länger kochen lässt, so erhält man eine leckere, gesunde Bonbonmasse. Diese Idee kam mir nachdem ich den Honig, unbeabsichtigt, zu lange gekocht hatten. Um hierbei die Konsistenz zu überprüfen lässt man einen Tropfen in kaltes Wasser fallen. Dieser muss dabei fest werden. Die Masse kann man gut in kleine Papier- oder Eiswürfelförmchen abfüllen. Auch diese Bonbons eignen sich sehr gut zum Süßen von Tees und die Kinder mögen diese sowieso.

 

Huflattichgelee: Hierbei wird die Flüssigkeit mit Gelierzucker nach Packungsanleitung weiterverarbeitet.

Zur Sirupherstellung gibt es aber noch ein weiteres, „erdiges“ Rezept, welches man mit Blüten und Blättern ausprobieren kann. In ein großes Glas werden abwechselnd Schichten von Blüten oder Blättern und Zucker gefüllt bis es randvoll ist. Dann lässt man es einen Tag zum Setzen stehen und füllt es noch einmal auf. Mit einer Schicht Zucker wird die Füllung abgeschlossen und das Glas mit mehreren Schichten Pergamentpapier fest zugebunden. Nun sucht man sich im Garten eine sonnige Stelle, wo man ein ca. 50 cm tiefes Loch gräbt, in das man das Glas versenkt und obenauf noch ein passendes Holzbrettchen legt.. Anschließend wird das Loch wieder mit Erde gefüllt. Nach 2-3 Monaten kann man dann den fertigen Sirup „ernten“, vorausgesetzt, man findet ihn wieder. Bei dieser Methode wird die gleichmäßige Erdtemperatur für die Gärung ausgenutzt. Er wird nun abgefiltert, mit 20 gr. Ascorbinsäure/Liter kurz aufgekocht und in saubere Flaschen abgefüllt. Das mag sich, für heutige Verhältnisse, vielleicht etwas abgedreht lesen, aber es funktioniert tatsächlich!

 

Ich hoffe Ihr hattet Spaß beim Lesen und bleibt schön Gesund. 

 

 

Ich lege sehr starken Wert auf die Feststellung, dass alle hier erwähnten medizinischen Therapievorschläge der alten, traditionellen Kräuter- und Pflanzenheilkunde entstammen und auf keinen Fall als meine persönlichen Therapie- und Behandlungsvorschläge zu verstehen sind! Sollte ein Leser dieses Artikels trotzdem von den hier erwähnten medizinischen Vorschlägen Gebrauch machen, so tut er dies in seiner alleinigen Verantwortung, bzw. im Vertrauen auf altes Kräuterwissen. Bei längeren, unklaren Beschwerden sollte man immer einen Arzt seines Vertrauens hinzuziehen. 

Huflattich
(c) Ulrike Beschow Huflattich

Zum Gedenken

Der Lattich hat den Pferdehuf gebeten:
Ich bitte höflich, nicht auf mich zu treten.
So kam man ins Gespräch. Woher, wohin,
von Urlaub, Wetter und des Lebens Sinn.

Genaueres ist leider schon vergessen:
Der nette Lattich wurde abgefressen.

Doch sein Geschlecht wird nun im ganzen Land
ihm zum Gedenken
Huflattich genannt.

 

Günter Saalman

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