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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

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Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

Wege mit dem grünen Volk von Ulrike Beschow

Text und Kreidepastellzeichnung: Ulrike Beschow

11.07.2020

Basilikum

"Plötzlich habe ich das Gefühl,

die Sonne scheint wärmer.

Aber dieses Gefühl kommt

von einem warmen Duft,

bei dem man sich fast

wie von selbst

in wärmeren Gefilden fühlt."

 

Ulrike Beschow

 

Kreidepastellzeichnung Basilikum
(c) Ulrike Beschow Kreidepastellzeichnung Basilikum

Ocimum basilicum

Familie: Lippenblütler- Lamiaceae

 

Viele meinen die "Küchenkräuter" würden nur des Geschmackes wegen einem Gericht zugefügt. Doch auch diese Kräuter sind aus unserer wunderschönen, wilden Natur hervorgegangen. Wie auch in diesen "wilden Kräutern" verbergen sich ich in unseren zahlreichen Küchenkräutern viele, viele heilende Inhaltsstoffe. Da wir ja in unseren Breiten gerade Sommer haben, auch wenn es vielerorts nicht danach aussieht, habe ich mich heute für das wunderbare Kraut Basilikum entschieden. Wer von Euch einen Garten sein Eigen nennen kann, sollte sich auf jeden Fall ein paar Pflänzchen in die Beete setzen. Aber auch in Töpfen, auf Terrasse oder Fensterbank, gefällt es der schönen Pflanze, vorausgesetzt sie bekommt genügend Sonne. Bei einem schönen Buch, guter Musik und dem Duft von Basilikum kann man getrost auf Reisestress verzichten und belastet nicht unsere Natur.

 

Diese so allseits beliebte Heil- und Gewürzpflanze hat ihren Ursprung wahrscheinlich in Südasien. Seit alters her wird sie aber überall auf der Welt kultiviert, in unseren Breiten wächst sie allerdings „nur“ als einjähriges Kraut. Basilikum liebt die Sonne und einen geschützten Standort. Sich auf eine bestimmte Größe festzulegen ist angesichts der vielen Sorten, zwischen denen man unterdessen auswählen kann wenn man es selber anbauen möchte, fast unmöglich. Im Schnitt wird es bis 50 cm hoch, es gibt aber noch weitaus höher wachsende Sorten. Sobald die Blätter gut ausgebildet sind kann man es zum Würzen oder für andere Zwecke verwenden. Um es allerdings einen buschigen und ergiebigen Wuchs zu bekommen, sollte man ganze Zweige ernten und es am Blühen hindern. Für Heil- und Räucherzwecke lassen wir immer einige Pflanze zur Blüte kommen, an denen sich dann auch die Insekten und Schmetterlinge laben. Wie bei wohl fast allen Pflanzen besitzt das Basilikum während der Blütezeit die meiste Kraft und Energie. Wir bevorzugen schon seit vielen Jahren das wilde Basilikum (Tulsi – Ocimum canum). Es ist ein sehr robustes Kraut, was man von vielen anderen Vertretern dieser Gattung nicht unbedingt sagen kann, mit einem tollen, kräftigen Aroma, und es sieht mit seinen vielen rosa-violetten Blüten sehr hübsch in den Blumenrabatten aus. Beim Einpflanzen in den Garten sollten Sie darauf achten, dass die Eisheiligen Ihren Garten endgültig verlassen haben, denn Frost bekommt dieser Pflanze überhaupt nicht. Der Boden sollte locker, nährstoffreich und humos sein. Das Basilikum ist ein Starkzehrer was den Dünger betrifft und da es doch sehr häufig in der Küche Verwendung findet, sollten Sie ausschließlich biologischen Dünger verwenden. Auch ist es zu empfehlen die Pflanzen einzeln zu setzen und nicht in Büscheln. Ein weiterer Grund, warum wir das wilde Basilikum vorziehen, ist die Tatsache, daß sich dieses vorzüglich zum Trocknen eignet. Auch nach einem Jahr haben wir noch keinen Verlust an Würzkraft feststellen können, während viele andere Arten beim Trocknen sehr schnell ihr Aroma verlieren. Für das Basilikum gibt es seit altersher viele volkstümliche Namen wie z. B. Basilienkraut, Hirnkraut, Josefskräutlein oder Königskraut, also es wird schon sehr lange zum Heilen von vielen Zipperlein' s verwendet. Tulsi- Ocimum sanctum, Ocimum tenuiflorum- bedeutet im Sanskrit die Unvergleichliche und gilt bei den Hindus als heilige Pflanze. Das wilde Basilikum wird auch oft als Ocimum sanctum gehandelt und ist neben dem indischen Tulsi und dem ostindischen Baumbasilikum eines der drei heilkräftigsten Tulsi- Arten. In Indien gilt das Tulsi als die pflanzliche Manifestation des Gottes Vishnu. Daher darf dieses heilige Königskraut auch in keinem Tempelgarten und in keinem Haus der Hindus fehlen. Wahrscheinlich wurde das Basilikum auch zuerst in Indien kultiviert und hat sich der Legende nach durch die Armeen von Alexander dem Großen nach Südeuropa ausgebreitet, was aber nicht als sicher gilt. Weitaus sicherer sind da die Basilikumkränze, welche in den Grabkammern der ägyptischen Pyramiden gefunden wurden. Mit ihnen sollten die Toten vor bösen Geistern und Dämonen geschützt werden. Demnach kann man davon ausgehen, dass das Basilikum bereits um 3500 v. Ch. in Ägypten angebaut wurde. Pedanius Dioskurides zählt es in seiner "De materia medica" auf und Hippokrates erwähnt das Basilikum im "Corpus Hippocriticum". Plinius der Ältere hatte anfangs keine so große Meinung über das Kraut, sah er es doch schädlich für Augen, Magen und Darm. Später aber korrigierte er diese Fehleinschätzung.

 

Heilwirkung

Wegen der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten möchte ich einige Heilwirkungen und Anwendungsgebiete aufzählen: antibakteriell, beruhigend, darmreinigend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, schweisstreibend, tonisierend Blähungen, Blasenentzündung, Darminfektionen, Fieber, Gicht, Hautabschürfungen, Hautrisse, Insektenstiche, Libido steigernd, Magenkrämpfe, Magenschwäche, Menstruations- fördernd, Migräne, Muttermilch fördernd, Nervenschwäche, Schlecht heilende Wunden, Schwindelanfälle, Verstopfung, Wechseljahrsbeschwerden.

Wow, das ist eine ganze Menge. Da viele Magen- Darmbeschwerden die Folgen von unserem Gemütszustand sind, können wir auch hier mit Basilikum etwas für eine gute geistige Gesundheit tun. Für eine verdauungsfördernde Wirkung trinkt man eine Tasse Tee nach den Mahlzeiten.

Aus psychologischer Sicht wirkt der Mond auf das Unbewußte und die Sexualität, was wohl der Grund dafür sein mag, dass Basilikum als Heilmittel gegen Melancholie eingesetzt wurde. Wenn wir uns mit den Tiefen unserer Seele auseinandersetzen müssen und uns mit unserer Vergangenheit versöhnen wollen, kann dieses Kraut uns hilfreich unterstützen. Es wärmt und hellt die Psyche auf und kann alte und unverarbeitete Verhärtungen lösen. Wenn man ganz bewusst den intensiven, bezaubernden Duft des Basilikums wahrnimmt, empfindet man ein Gefühl der Geborgenheit, Wärme und die Kraft des Lebens in uns selbst, welches uns Mutter Erde mit dieser Pflanze vermittelt. Ein paar Tropfen Basilikumöl in einer Duftlampe oder Badewanne können uns bei vielen Beschwerden behilflich sein. Aber man kann damit auch…

 

Räuchern

Das Räuchern ist eine hervorragende Möglichkeit die heilenden Kräfte mit dem Duft des Rauches in uns aufzunehmen und auf der feinstofflichen Ebene wirken zu lassen. So wie Basilikum unserem physischen Körper bei bestimmten Beschwerden helfen kann, so hilft es auch, wie so viele andere Kräuter und Gewürze, unserer Psyche mit Belastungen besser umzugehen.

Basilikum reinigt und klärt die Atmosphäre und unseren Geist, vertreibt negative Energien und Gedanken, harmonisiert unseren Körper und stärkt unser Selbstvertrauen. Schafft Euch beim Räuchern immer eine angenehme, wohlige Atmosphäre, so wie beim Meditieren. Vorher solltet Ihr gut lüften und auch das Fenster einen Spalt offen lassen, damit schlechte Energien "flüchten" können. Basilikum und eine Prise Zimt kann auch helfen die Lust auf mehr zu wecken, es wirkt aphrodisierend.

 

Verwendung in der Küche

Das Basilikum hat schon seit längerem im großen Stil Einzug in unsere Küchen und Kochbücher gehalten. Bei den vielen Sorten, zwischen denen man im gut sortierten Fachhandel auswählen kann, bleibt kaum noch ein geschmacklicher Wunsch offen. Ich möchte gar nicht viel dazu schreiben, da Ihr sicherlich dieses Kraut alle verwendet. Wir verwenden gern selbst angesetzten Essig und Öl für unsere Salatküche, oder mischen es in unseren abendlichen Kräutertee. Probiert doch mal eine leckere Blaubeer- oder Erdbeerpizza mit Basilikum. Beim klassischen Tomate- Mozzarella könnt Ihr die Tomaten gegen dünne Rote Beete Scheibchen austauschen und mit Crema- Essig beträufeln, Basilikumöl und -kraut nicht vergessen. Selbst Süßspeisen lassen sich zu neuen Creationen aufpeppen. Ich habe schon leckere Kräutertorten mit den verschiedensten Kräutlein zubereitet (Gundermann, Minze, Basilikum und Thymian). Falls sich jemand für die Rezepte interessiert, würde ich Gudrun einen extra Beitrag zusenden. Habt Ihr schon einmal schokolierte Blätter z. B. von Minze, Salbei, Gundermann oder Basilikum ausprobiert? Dies ist ein leckerer Partysnack. Dazu einfach gute Schokolade zerlassen und die sauberen Blätter damit bestreichen. Man läßt sie auf geöltem Blech (hier geschmacksneutrales Öl verwenden) fest werden und stellt sie in den Kühlschrank. Mit einem dünnen Messer kann man sie ganz gut vom Blech wieder lösen.

 

Ich lege sehr starken Wert auf die Feststellung, dass alle hier erwähnten medizinischen Therapievorschläge der alten, traditionellen Kräuter- und Pflanzenheilkunde entstammen und auf keinen Fall als meine persönlichen Therapie- und Behandlungsvorschläge zu verstehen sind! Sollte ein Leser dieses Artikels trotzdem von den hier erwähnten medizinischen Vorschlägen Gebrauch machen, so tut er dies in seiner alleinigen Verantwortung, bzw. im Vertrauen auf altes Kräuterwissen. Bei längeren, unklaren Beschwerden sollte man immer einen Arzt seines Vertrauens hinzuziehen.

 

"Laß Nahrung deine Arznei und

Arznei deine Nahrung sein!"

Hippokrates

 

In diesem Sinne viel Spaß beim Experimentieren und noch einen wunderschönen Sommer.

Eure Ulrike Beschow

 

Kommentare: 3
  • #3

    Eva Schmelzer (Freitag, 17 Juli 2020 16:21)

    Ich weiß nicht, was mir besser gefällt – die außerordentlich umfangreiche Beschreibung dieses Krauts oder die bezaubernde Zeichnung!

  • #2

    Christine Fiedler (Donnerstag, 16 Juli 2020 16:10)

    Dankeschön, gut gemacht!
    LG Christine

  • #1

    Gudrun (Sonntag, 12 Juli 2020 15:18)

    Liebe Ulrike,
    auch hier in meinem Büro kann ich den Duft des Basilikums wahrnehmen, so wunderbar eindrücklich hast Du dieses feine Kräutlein beschrieben. Und ja, ich bin sehr an einer Rezeptsammlung interessiert - falls es nicht zu aufwändig für Dich ist.
    Ganz liebe Grüße und einen ganz großen Dank,
    Deine Gudrun