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Permakultur für Anfänger

Text : Veronika von PflanzenTanzen

https://pflanzentanzen.de/

01.05.2020

Permakultur für Anfänger - 12 Tipps

Mit dem Prinzip der Permakultur schaffst Du langfristig ein selbstregulierendes System im Garten. Die naturnahe Anbaumethode versorgt Dich mit frischem Obst und Gemüse und hilft Dir, Zeit und Geld zu sparen. Klingt kompliziert? Keine Sorge, das ist es überhaupt nicht! Hier erfährst Du, wie Du mit Leichtigkeit einen Permakultur-Garten anlegst, der Dir bei geringem Aufwand eine reiche Ernte beschert.   

Schritt für Schritt zur Permakultur – mit 12 praktischen Tipps 

 

1. Permakultur gelingt in jedem Garten

Du brauchst kein hektargroßes Anwesen, um eine Permakultur zu starten. Jeder Garten, sei er auch noch so klein, lässt sich in ein naturnahes Paradies verwandeln, wo eine Fülle an Obst und Gemüse gedeiht. Bei der Permakultur geht es um intelligente Kleinräumigkeit. Dabei ist es ganz gleich, ob Du erst mal nur eine Kräuterspirale anlegen oder gleich die ganze Fläche nutzen möchtest. Durch Mischkultur lassen sich auf engem Raum die unterschiedlichsten Pflanzen kultivieren. Geschickt kombiniert, fördern die verschiedenen Arten einander und bieten Krankheiten und Schädlingen gemeinsam die Stirn. 

 

2. Nimm Deinen Garten unter die Lupe

Beim Anlegen einer Permakultur musst Du nicht den gesamten Garten roden und neu bepflanzen. Verschaffe Dir bei einem Rundgang einen Überblick, welche Pflanzen bereits vorhanden sind. Viele Arten lassen sich gut in Deine grüne Oase integrieren. Mach Dir eine Skizze, auf der Du Bäume und Sträucher, die Du erhalten möchtest, einzeichnest. Sieh Dir an, welche Bereiche besonders viel Sonne abbekommen. An diesen Plätzen sind die Sonnenanbeter unter den Pflanzen am besten aufgehoben. Andere Gewächse mögen es lieber halbschattig und feucht. Auch für diese Präferenzen findest Du bestimmt den passenden Standort. Beobachte den Sonnenverlauf genau und überlege, ob Du einen Windblocker, wie zum Beispiel eine niedrige Hecke, benötigst, um Deine Beete vor dem Austrocknen zu schützen.

 

3. Finde die geeigneten Pflanzen

Um ohne viel Aufwand eine reiche Ernte zu erzielen, brauchst Du gesunde und widerstandsfähige Pflanzen, die gut an die klimatischen Bedingungen Deiner Region angepasst sind. Generell sind heimische Pflanzen für die Permakultur am besten geeignet. Da es in letzter Zeit aber immer heißer und trockener wird, kann es auch gut sein, dass sich der eine oder andere Exot in Deinem Garten wohlfühlt. Du darfst also ruhig Experimente wagen! Und natürlich sollte auch Dein Lieblingsgemüse vertreten sein, denn bei der Permakultur geht es nicht um das strenge Einhalten von Regeln – das Gärtnern soll Spaß machen. Im Laufe der Zeit wirst Du herausfinden, welche Pflanzen besonders gut gedeihen und welche Du im nächsten Jahr besser weglassen solltest. Eine wichtige Rolle spielen in der Permakultur mehrjährige Pflanzen wie Beerensträucher. Sie geben dem Garten Struktur und machen ihn zu einem Lebensraum für viele Tiere. Außerdem sparen sie Dir eine Menge Arbeit, denn sie bringen auch ohne viel Pflege jedes Jahr Früchte hervor.

 

4. Verzichte auf häufiges Umgraben

Im Permakultur-Garten kommt der Spaten nur selten zum Einsatz. Denn regelmäßiges, intensives Umgraben bringt die Mikroorganismen immer wieder aus dem Takt. Um das Bodenleben nicht zu stören, sollte der Boden daher möglichst wenig bearbeitet werden. Für zwischendurch reicht das Auflockern der Erde mit einer Spatengabel. Experimentierfreudige Naturgärtner können die Beete gar ganz ohne Umgraben anlegen. Dazu bedeckst Du den Boden mit Gartenabfällen wie Rasenschnitt, Laub, Stroh oder gehäckselten Ästen. Darauf kommt eine Schicht Pappe, die Du gründlich wässerst. Den Abschluss bildet eine Schicht aus Kompost, Stallmist und Erde.

 

5. Lass Deine Beete nicht unbedeckt

In den Augen vieler Gärtner sehen nur sauber geharkte Beete ordentlich und gepflegt aus. Doch die nackte Erde trocknet schnell aus. Eine Mulchschicht verringert die Verdunstung deutlich, schützt vor Wettereinflüssen und Erosion und lässt ein optimales Milieu für Regenwürmer entstehen. Nach und nach zersetzt sich der Mulch und versorgt Deine Pflanzen auf natürliche Weise mit Nährstoffen. Zugleich habe es die Wurzeln unter der weichen Decke schön warm, was sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt. 

Und das Beste – das benötigte Mulchmaterial fällt laufend kostenlos im Garten an: Rasenschnitt, Häckselgut, Stroh und Laub lassen sich zum Mulchen der Beete genauso nutzen, wie Brennnesseln, Beinwellblätter oder Gründüngung. 

 

6. Tiere machen den Garten komplett

Damit Dein Garten zu einem kleinen Ökosystem wird, das sich selbst erhalten kann, dürfen auch die Tiere nicht fehlen. Unzählige Arten leisten einen wichtigen Beitrag, um ein natürliches Gleichgewicht herzustellen. Bienen, Hummeln und Wildbienen übernehmen die Bestäubung Deiner Nutzpflanzen. Nützlinge wie Marienkäfer, Laufkäfer, Schlupfwespen oder Florfliegen sorgen dafür, dass Schadinsekten nicht überhandnehmen. Doch nicht nur unter den Insekten finden sich tierische Helfer. Auch Säugetiere wie Igel, Vögel wie zum Beispiel die Blaumeise sowie Reptilien und Amphibien helfen Dir, Deine Kulturen schädlingsfrei zu halten. Achte darauf, Deinen Garten tierfreundlich zu gestalten. Biete Wildbienen und Singvögeln Nisthilfen an. Totholzhaufen, Wildsträucher und Trockensteinmauern dienen Kleintieren als Unterschlupf. Fülle Lücken mit bienenfreundlichen Blumen und achte darauf, dass rund ums Jahr etwas blüht. Wer etwas mehr Platz hat, kann im Garten sogar Hühner halten. Ihr Mist ist ein großartiger Dünger und Du hast stets frische Bio-Eier zur Hand.

 

7. Lege einen Komposthaufen an

Eines der zentralen Elemente jedes Permakultur-Gartens ist der Komposthaufen. Hier verwandeln sich Abfälle aus Küche und Garten in wertvollen Dünger. Kompost verbessert die Bodenstruktur, dient den Bodenlebewesen als Nahrung, speichert das Wasser und versorgt Deine Pflanzen mit Nährstoffen. In diesem Artikel auf PflanzenTanzen.de erfährst Du mehr über das Kompostieren Für kleine Gärten ist ein Thermokomposter ideal. Wenn Dir nur sehr wenig Platz oder gar nur der Balkon zu Verfügung steht, ist eine Wurmkiste oder ein Bokashi-Eimer die beste Möglichkeit, um an kostenlosen Bio-Dünger zu kommen.

 In diesem Artikel auf PflanzenTanzen.de erfährst Du mehr über das Kompostieren 

 

8. Stell Regentonnen auf

Pflanzen lieben Regenwasser. Es ist chlorfrei, nahezu kalkfrei, wohltemperiert – und kostenlos. Auch wenn Du nur einen kleinen Garten besitzt, zahlt sich die Anschaffung einer Regentonne auf jeden Fall aus. Für ein größeres Grundstück sind mehrere große Behältnisse optimal. Jedes Mal, wenn es regnet, füllen sich Deine Wasserspeicher wieder auf. Die Mulchschicht auf Deinen Beeten sorgt dafür, dass Du deutlich weniger gießen musst. Auf diese Weise kommst Du länger mit dem gesammelten Wasser aus.

 

9. Die Jahreszeiten bestimmen, was auf den Teller kommt

Im Supermarkt sind sämtliche Obst- und Gemüsesorten rund ums Jahr verfügbar. Sie kommen aus aller Herren Länder, sehen toll aus, lassen allerdings geschmacklich oft zu wünschen übrig. Kein Wunder – haben sie doch meist weite Transportwege und mehrere Behandlungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln hinter sich. In der Permakultur sind Kunstdünger und Pestizide tabu. Hier findest Du zu jeder Jahreszeit andere Lebensmittel vor. Im zeitigen Frühjahr liefern Bärlauch, Löwenzahn und Spinat die ersten frischen Vitamine des Jahres. Grünkohl und Rosenkohl können den ganzen Winter über geerntet werden. Während manche Früchte möglichst rasch verzehrt werden sollten, lassen sich andere viele Monate lagern. Wenn Du Dich für die Selbstversorgung entscheidest, solltest Du darauf achten, ausreichend lagerfähiges Obst und Gemüse zu kultivieren. Setze Dich auch mit den verschiedenen Methoden des Haltbarmachens wie Einkochen, Entsaften, Trocknen und Fermentieren auseinander.

 

10. Wildpflanzen nutzen statt bekämpfen

Sogenannte Unkräuter sind nicht deine Feinde, die es um jeden Preis auszumerzen gilt. Sie gehören zu einem funktionierenden Ökosystem dazu. Lern die verschiedenen Wildkräuter in Deinem Garten kennen. Ein Bestimmungsbuch oder ein Wildkräuter-Kurs können Dir dabei helfen. Schnell wirst Du feststellen, dass viele Unkräuter genießbar sind. Im zeitigen Frühjahr schmecken junge Löwenzahnblätter im Salat, aus Brennnesseln lässt sich ein köstlicher Spinat zubereiten. Auch Giersch, Melde, Schafgarbe und Vogelmiere sind eine wunderbare und sehr gesunde Ergänzung für Deine Küche. Kreative Köche dekorieren die Speisen mit essbaren Blüten von Veilchen, Löwenzahn und Gänseblümchen.

 

11. Wildsträuchern machen den Garten bunt

Auch Wildobst ist im Permakultur-Garten willkommen. Heimische Wildsträucher sind anspruchslos, pflegeleicht und haben Mensch und Tier viel zu bieten: Von zauberhaften Blüten, die das Auge und die Bienen gleichermaßen erfreuen, über schmackhafte Früchte, die bei Feinschmeckern sowie bei den heimischen Singvögeln Anklang finden, bis zu einer herrlichen Herbstfärbung. Zum Glück ist die Auswahl groß: Schlehe, Weißdorn, Apfelbeere, Sanddorn, Wildrose, Kornelkirsche, Schwarzer Holunder – da ist für jede Gartengröße der richtige Strauch dabei. Wer ausreichend Platz hat, kann anstelle des Gartenzauns eine Wildsträucherhecke pflanzen. Sie dient Wildtieren und Insekten als Nahrungsquelle und Unterschlupf, zugleich ist sie ein toller Windschutz für Deine Beete. Von einer schützenden Hecke umgeben, kann selbst ein ungünstig gelegenes Beet gute Erträge bringen.

 

12. Gib Deinem Permakultur-Garten Zeit

Eine Permakultur entsteht nicht von heute auf morgen. Habe Geduld mit Deinem Garten und lass ihm Zeit, sich zu entwickeln. Auf diese Weise lernst Du Deine Pflanzen kennen und beginnst, die natürlichen Kreisläufe zu verstehen. Mit jedem Jahr wirst Du erfahrener und Dein Garten wird bunter, reicher und lebendiger. So macht es richtig Freude, ihn immer wieder aufs Neue mit allen Sinnen zu entdecken.

 

Fazit: Bei der Permakultur handelt es sich nicht einfach um einen weiteren Gartentrend, das Konzept spiegelt einen Lebensstil wider. Du musst kein spezielles Fachwissen mitbringen. Jeder, der Interesse am naturnahen Gärtnern, an den Themen Umweltschutz und Selbstversorgung hat, kann mitmachen. Bei dieser nachhaltigen Anbaumethode ist die Natur Dein Lehrer. Während Dein Garten wächst und gedeiht, sammelst Du neue Erfahrungen und lernst aus Deinen Fehlern. Die Permakultur hilft Dir, Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen und begleitet Dich Schritt für Schritt auf dem Weg in ein natürliches Leben.

Kommentare: 4
  • #4

    Marion Hartmann (Sonntag, 24 Mai 2020 13:27)

    Was für ein wunderbarer Bericht über Permakultur bis zum kleinsten Gärtchen hin, untermalt von tollen Aufnahmen der dortigen Pflanzenwelt. Für mich war Permakultur bis jetzt wie ein böhmisches Dorf, ich habe ja auch leider keinen Garten. Sehr lesenswert, sehr interessant. Vielen Dank!

  • #3

    Erika (Sonntag, 17 Mai 2020 09:25)

    Unsere beliebtesten zwei Beete, die Pflanzen waehlten sie vor langer Zeit selbst aus, sind zwei BrennNesselBeete, welche staendig benutzt werden fuer Spinat und ander Gerichte.Seit dem Beginn des Lockdowns sind wir noch viel mehr auf dem Wege der Permakultur, weil unser wilder Garten klein ist und vor allem auch den Tieren dienen soll.
    Lois Cordelia hat die Fuehrung uebernommen , der Lockdown bedeutete fuer sie, eine totale Umstellung ihres Kuenstlerberufes. So ist sie meist waehrend des Tages im Garten und ueberall an den Raendern stehen Blumentoepfe und Blumen-Kaesten voller Keimlinge. Unsere Fensterbank in der Kueche und Lois Cordelias Zimmer haben ebenfalls “Neuanfaenge”, wenn wir Sellerie-, Wurzel- Zwiebel -Enden in etwas Wasser zum Wachsen anregen.
    Stolz zeigt mir Lois, wie weit jeder Keimling gekommen ist.
    Fuer Lois ist der Gruene Bereich besonders wichtig, sie braucht viele essbare Blaetter. Mein Mann zimmerte aus Odds and Ends einen Trolley, der mit Raedern, notfalls geschoben werden koennte. Und bald schon Gemuese bieten wird.Momentan wartet Lois auf Kompost, er ist seit zwei Wochen ueberfaellig.

  • #2

    Eva Schmelzer (Freitag, 15 Mai 2020 17:16)

    Leider habe ich keinen Garten, dennoch habe ich den Artikel mit großem Interesse gelesen und mit Freude die wunderschönen Fotos angeschaut. Ich kenne Menschen, die einen Garten haben, also kann ich ihnen wertvolle Ratschläge geben, die Links weiterleiten. Mein Sohn, der seit einiger Zeit einen großen Garten hat, behandelt ihn schon in etwa so wie hier empfohlen, aber man lernt ja trotzdem immer wieder Wissenswertes dazu. Er wird sich freuen über die Bestätigungen seines Gärtnerns und dankbar sein für Neues.

  • #1

    Christine (Freitag, 15 Mai 2020 13:14)

    Schöner Artikel, Vieles ist davon mühelos umzusetzen. �