Lebensräume
Lebensräume sind nicht nur die großen Habitate, sondern auch die kleinen am Wegesrand. Aber selbst diese schwinden immer mehr. Blumenwiesen, Hecken, Bäche, Tümpel, all die überlebenswichtigen Lebensräume für unsere kleinen Mitlebewesen, den Insekten, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Kleinsäugern. Wir Menschen machen ihnen mit unserer Gedankenlosigkeit das Leben schwer, gar unmöglich. Wie vielen Seelen kann ein hohler Baum Schutz und Lebensraum geben, Fledermäusen, Spechten und anderen Vögeln, seltenen Eulen, Hornissen, doch er wird gefällt aus angeblichen Verkehrssicherungsgründen.
Blumen am Straßenrand sind so wichtig für Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Aus Gründen, die niemand nachvollziehen kann, werden die Straßenränder kurz gemäht, noch bevor sich die Blumen selber wieder aussähen können.
Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für viele Vögel und kleine Säugetiere, wie Haselmäuse. Aber auch Hecken müssen immer häufiger weichen, zugunsten größerer Ackerflächen, dabei wird wegen fehlende Hecken kostbarer Ackerboden durch Wind und Wetter abgetragen.
Tümpel, Teiche und Bäche, sofern sie überhaupt existieren dürfen und niemandes Interessen im Wege stehen, sind häufig hoch mit Gülle oder Pestiziden belastet.
Was früher ein bunter Flickenteppich an verschiedenen Lebensräumen war und einer große Artenvielfalt Raum geboten hat, verkommt immer mehr zur Agrarwüste, gelegentlich durchschnitten von betonierten Straßen.
Kommt uns Menschen dies denn wenigstens zugute? Haben wir durch die vergrößerte Ackerfläche mehr Lebensqualität? Bessere Lebensmittel? Nein!
Wir essen Tütensuppen, Instantgemüse, Süßspeisen die aus Zucker, Farbe und künstlichem Aroma bestehen. Die vielen Lebensmittelskandale will ich erst gar nicht aufzählen. Und der Frevel, in Zeiten immer schlimmer werdenden Welthungers, Raps und Mais anzubauen, um ihn in Biogasanlagen zu vergären, ist unsäglich.
Marion Hartmann (Samstag, 19 September 2015 22:09)
Jürgen Kraft ht hier ein herrliches Foto zum wichtigen Artikel eingebracht.
Auch ich beobachte mit Sorge das Verschwinden von naturbelassenen Rasenflächen, Bäumen, Brombeerhecken und Hopfen, der sich vor Jahren noch reichlich hier befand.
Ein ganzes Areal von Weissdorn wird wohl bald zu Bebauungszwecken weichen, wie auch einige Korkenzieherweiden.