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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

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Kanwan

So fragil ist das Ökosystem, die Forelle beeinflusst den Bestand der Wapitihirsche

Text: Gudrun Kaspareit

Fotos: Hildegard Pannen

13.05.2016

Wolf
(c) Hildegard Pannen

 

Ein Beispiel für das fragile Ökosystem

Die Wolfsgegner haben es ja schon immer gewusst...... wieder einmal sollten die Wölfe Schuld daran sein, dass die Population der Wapitihirsche im Yellowstone Nationalpark immer kleiner wurde. Die Wölfe hatten sich gut etabliert als die Population der Hirsche stark abnahm. Die Wolfshasser fühlten sich bestätigt. Doch die Wissenschaftler betrieben akribisch Ursachenforschung, denn sie glaubten nicht an den Wolf als Übeltäter. Die Wapitis waren gesund und die Weibchen wurden jedes Jahr trächtig, dennoch gab es kaum Jungtiere. Die Rudel überalterten. Man sah Wölfe nicht übermäßig viele Hirschkälber reißen und die Hirschkühe blieben beim Anblick von Wölfen durchaus gelassen. Anders bei den Grizzlys, die jagten häufig und auch erfolgreich Hirschkälber. Aber warum taten sie das?
Die Forschung glich einem Detektivspiel. Was veranlasste die Bären so viele Hirschkälber zu reißen? Was hatten sie vorher gefressen, bevor sie begannen sich über die Hirsche herzumachen? Forellen aus dem Yellowstonesee. Wenn sie mit ihren Jungen unterwegs waren, konnten sie sich an den protein und fettreichen Yellowstone Cutthroat Forellen,  die es nur im Yellowstone Ökosystem gibt, satt fressen. Sie gaben ihnen genügend Energie. Dann kamen, vermutlich Angler, auf die illegale  Idee Seeforellen im Yellowstonesee auszusetzen , weil diese größer und fetter waren und sich auch schneller vermehrten. Die Seeforellen verhielten sich aggressiv invasiv, fraßen Laich und Jungfische der Cutthroat Forellen und verdrängten diese  bald ganz  aus dem Yellowstone Ökosystem. O.k. mag man denken, warum fischten die Bären dann keine Seeforellen statt dessen? Ganz einfach , sie kamen nicht an sie heran, denn diese hielten sich überwiegend im tiefen Wasser des Sees auf, während die Cutthroat Forellen sich gerne im Flachwasser des Uferbereiches bewegten, wo sie auch laichten. Sie waren  für die Grizzlys erreichbar. Sollten die Bären  nun abwandern oder hungern?  Nein, Grizzlys sind äußert praktisch denkende Tiere, sie nahmen, was da war ... Hirschkälber. Junge Wapitis laufen bei Gefahr gerne ins Wasser, was auf ihren langen Beinen kein Problem ist. Bei Angriffen von Wölfen eine gute Strategie, aber die Bären sind Spezialisten für die  Jagd im Wasser. Jetzt waren die Jungtiere genau dort, wo sich sonst die Cutthroat Forellen befanden und sie endeten auch wie diese, im Magen der Bären. Verwundert stellten die Forscher fest, dass das Verschwinden einer speziellen Forellen Art, fast zum Untergang der Wapiti Population geführt hat und die Wölfe in Misskredit brachte. So empfindlich ist das Gleichgewicht in der Natur. Nun ist man bemüht, die Yellowstone  Cutthroat Forellen wieder anzusiedeln. Aber zuerst müssen alle Seeforellen aus dem See entfernt werden , was natürlich schwierig ist. Und dann bleibt abzuwarten, ob die Grizzlys wieder auf die Forellen zurückgreifen, oder ob sich die Konditionierung auf die Wapiti Kälber etabliert  hat.

 

Bär
(c) Hildegard Pannen
Kommentare: 2
  • #2

    Eva Schmelzer (Freitag, 03 Juni 2016 15:17)

    Ein sehr interessanter Bericht, der beispielhaft dafür ist, dass es einer der größten Fehler des Menschen ist, dass er die jahrtausende alte Ordnung der Natur nicht respektiert. Alles ist so fein ineinander gefügt, das eine hängt vom anderen ab, und die Störung eines Gliedes in dieser Kette bringt das System durcheinander oder zerstört es völlig. Das Schlimmste ist, wenn der Mensch meint, es besser zu wissen als die Schöpfung.

  • #1

    Erika (Mittwoch, 01 Juni 2016 10:16)

    Ich komme immer wieder zumThema der Invasoren zurueck. Interessant sind strengste Regeln fuer Angler fuer totale Reinigung ihres Bootes, bevor sie YellowstonePark Lake besuchen duerfen.doch Angler werden nun zu Helfern gegen die Seeforelle Salmo trutta lacustris eingesetzt.
    130,000 Seeforellen wurden schon gefangen und getoetet. Man setzt Treibnetze ein und macht es moeglichst ganzjaehrig. Durch Treibnetze konnte man die Anzahl, das Alter und die Geschlechtsreife feststellen und auch neue Laichgebiete der Seeforelle finden. Mittelgrosse Seeforellen leben in 40 Meter Tiefe. 38-61 cm lange Seeforellen wurden vor allem in flachen Uferzonen gefangen. Jede gefangene Cutthroat Forelle muss sofort freigelassen werden.Man befuerchtet, dass das Problem der Seeforellen nie ganz geloest werden kann, aber es wird unter strengster Kontrolle gehalten, um der Cutthroat Forelle neue Chancen zu geben.
    Grosse Besorgnis fuer die Cutthroat Forellen erzeugt ein weiterer Invasor aus Neuseeland , eine Deckelschnecke, welche Wirbelerkrankung bei jungen CuthThroatforellen erzeugt, sodass sie nicht mehr fressen koennen und auch eine eingeschleppte Pflanze aus Europa bedroht sie, das Aehrige Tausendblatt.